Das Markenzeichen des 68-Jährigen war weithin bekannt: ein gelber Schal, den er auch im Clausthaler Sommer oft trug. „Ich war sehr gerne Professor hier“, sagte Wolter, der 1996 den Ruf an die TU Clausthal erhalten hatte und seitdem an der Oberharzer Universität geforscht und gelehrt hat. Sein Fachgebiet „Bindemittel und Baustoffe“ befasst sich mit mineralischen Bindemitteln wie Zement, Kalk und Gips und den daraus hergestellten Werkstoffen Beton oder etwa Kalksandstein, allerdings anders als an Bauingenieur-Fakultäten mit dem Schwerpunkt auf den Herstellprozessen. Hierbei handelt es sich um ein aktuelles Zukunftsthema, denn Zement ist der meistproduzierte Stoff der Industrie in der Welt und für rund acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Das ist mehr als doppelt so viel, wie zum Beispiel durch den weltweiten Luftverkehr ausgestoßen wird.
Professor Wolter hatte sein Studium 1970 in Heidelberg begonnen und an der RWTH Aachen mit einer Dissertation über die Zementherstellung 1980 abgeschlossen. Nach 16 Industriejahren im internationalen Anlagenbau kam er an die TU Clausthal. In der Forschung konzentrierte sich Professor Wolter auf industrienahe Themen. Zweimal war er Dekan, lange Zeit Mitglied des akademischen Senates und zahlreicher Kommissionen. „Sie haben sich nicht nur in den Senat der TU Clausthal eingebracht, sondern sich in diesem Gremium auch immer wieder als kritischer und im Sinne der Universität konstruktiver Geist Gehör verschafft“, sagte Professor Schachtner.
Zugegen waren bei der Verabschiedung im kleinen Kreis neben Präsident, Dekan und Institutsleiter auch Vertreter des Vereins Deutscher Zementwerke und des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie, die zum Teil selbst Absolventen der TU Clausthal sind und die Professur mit einer Stiftung aufgewertet haben. Seinen Ruhestand will Albrecht Wolter mit seiner Frau in Heidelberg verbringen.
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