Zum fünften Mal ist in Niedersachsen der Innovationspreis vergeben worden. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und Wissenschaftsminister Björn Thümler. Bei der Verleihung am 5. Juli in Hannover haben die Erstplatzierten in den Kategorien „Vision“, „Kooperation“ und „Wirtschaft“ jeweils 20.000 Euro Preisgeld für ihr Projekt erhalten.
Im Bereich Wirtschaft war apl. Prof. Matthias Reuter mit seinem Unternehmen „IngB RT&S“, quasi einer Ausgründung der TU Clausthal, erfolgreich. Das Team des Ingenieurbüros überzeugte die Jury mit der Erfindung einer beleuchtungsunabhängigen Konturerkennung. Die Technologie ist dem menschlichen Auge nachempfunden und hilft dabei, Kameraaufnahmen weiter zu optimieren. Eingesetzt werden könnte die Erfindung später beispielsweise in der Medizintechnik und der Automobilbranche.
Prof. Reuter führt die Abteilung „Modellbasierte Systemanalyse und Simulation“ am Institut für Informatik der TU Clausthal. Hauptforschungsschwerpunkt ist die Theorie und Anwendung von Neuronalen Netzen. In der gemeinsamen Pressemitteilung von Wirtschafts- sowie Wissenschaftsministerium zum Innovationspreis wird die Clausthaler Erfindung der beleuchtungsunabhängigen Konturerkennung wie folgt beschrieben: „Robotergestützte Produktionslinien sind standardmäßig mit strengen Schutzvorrichtungen umgeben, um eine sichere Mensch-Maschine-Interaktion zu gewährleisten. Diese Schutzvorrichtungen sind jedoch teuer, aufwendig und für viele kleine und mittelständische Unternehmen mit einem hohen strukturellen Aufwand verbunden. IngB RT&S hat daher eine Aufrüstung für Kameras entwickelt, mit der eine beleuchtungsunabhängige und berührungsfreie Konturerkennung im Aktionsraum gelingt. Dank dieser bionisch-basierten Technologie sind aufwendige Schutzvorrichtungen zukünftig obsolet, da nun eine Standardkamera eine sichere 3D-Überwachung der Roboter gewährleistet.“
Die 20.000 Euro Preisgeld möchten Prof. Reuter und das Team in die Zertifizierung der Erfindung investieren. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass in dem bionischen Filter sehr viel Potenzial steckt, zum Beispiel um Röntgen- oder MRT-Aufnahmen zu schärfen. Das Gütesiegel des Landes Niedersachsen hat die Technologie mit dem Innovationspreis bereits erhalten.
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