Am ersten Tag des Jahrtausends, am 1. Januar 2000, übernahm Dr.-Ing. Heinz Palkowski, der zuvor Hauptbereichsleiter bei Thyssen Krupp Consulting war, die Professur für Werkstoffumformung an der TU Clausthal. Die Harzer Universität kannte er zum damaligen Zeitpunkt bereits sehr gut. Auch das Studium (Hüttenwesen mit dem Schwerpunkt Werkstoffumformung) und die Promotion hatte Palkowski an der TU Clausthal absolviert, die er dann 1984 verließ.
Zwischen der Promotion und der Professur am Institut für Metallurgie sammelte der Werkstofftechniker rund 17 Jahre Erfahrung in leitenden Positionen in der Industrie. Stationen waren neben den Klöckner-Mannstaedt Werken die Glyco-Metall-Werke, die Hoesch AG, durch Fusionen dann auch die Krupp Hoesch Stahl AG und die ThyssenKrupp Stahl AG. Dabei trug er zum Teil Verantwortung für bis zu 850 Mitarbeitende.
Seine Forschungsschwerpunkte im Bereich der Werkstoffumformung liegen bei der Herstellung metallischer und hybrider Halbzeuge und deren Weiterverarbeitung. Im Bereich werkstoffkundlicher und prozesstechnischer Grundlagenuntersuchungen stehen die Entwicklung hochfester Stähle oder auch partikelverstärkter Leichtmetalle sowie die Modellierung und Simulation von Werkstoffeigenschaften und umformtechnischer Prozesse im Fokus. Prof. Palkowski war Sprecher des Sonderforschungsbereiches SFB 362 „Fertigen in Feinblech“ und des SFB 675 „Hochfeste Strukturen und Verbindungen“. Daneben pflegte er intensiv den wissenschaftlichen Austausch und Forschungsaktivitäten mit Clausthaler Partnerhochschulen, wie der Universität Ljubljana, TU Wien, Sapienza Università di Roma, dem Politecnico di Milano und der Université Strasbourg. Außereuropäisch brachte er sich über mehr als 20 Jahre in die Kooperation mit der Ain Shams University in Kairo ein sowie in die – nun aus politischen Gründen ruhende – Kooperation mit der Samara State University in Russland.
Zudem engagierte sich Prof. Palkowski außeruniversitär in diversen Ausschüssen und Gremien, insbesondere im Stahlinstitut VDEh sowie wesentlich in der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM). In der DGM leitete er lange den Fachausschuss „Ziehen“, fungierte über viele Jahre als Mitglied des Vorstands und wurde 2017 zum Ehrenmitglied der DGM ernannt.
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