Die Oberharzer Universität würdigt mit der Ehrenpromotion zum Dr. rer. nat. h. c. die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Schmids auf dem Gebiet der Hardware-Verifikation und des Automatisierten Entwurfs eingebetteter Systeme sowie dessen Verdienste als Mentor beim strategischen Neuaufbau der Informatik in Clausthal.
Professor Schmid wurde 1934 in Worms geboren. Er studierte Elektro- und Nachrichtentechnik an den Hochschulen in Mannheim und Karlsruhe. Nach der Promotion und einem Forschungsaufenthalt in den USA wurde er 1972 auf eine Professur an der Universität Karlsruhe berufen. Als Gründungsdekan der dortigen Fakultät für Informatik, die als erste in Deutschland Diplom-Informatiker ausbildete, hat er deren Entwicklung maßgeblich mitgestaltet. Kraft schöpfte der Wissenschaftler stets aus der Überzeugung, dass es zur Durchdringung des Lebens mit Informatik keine Alternative gibt: „Nur so können wir es bewältigen.“
Als Vorsitzender des Fakultätentages Informatik entwickelte Professor Schmidt ein umfassendes Informatik-Konzept für Deutschlands Hochschulen (1974 bis 1978). In Karlsruhe war er Mitbegründer des Forschungszentrums Informatik (1983) und des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft (1987). Nach dem Fall der Mauer brachte der Laureat 1991 in Dresden den ersten Sonderforschungsbereich in den neuen Bundesländern auf den Weg. Seit 1999 setzte sich Schmid als Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung junger Wissenschaftler ein. Für seine Verdienste um den Aufbau der Informatik und den Dialog zwischen Ingenieur- und Kulturwissenschaften ist er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
In seiner eigenen Forschung konzentrierte sich Professor Schmid auf den Entwurf von Rechnern. Das Institut, das er mit aufbaute und leitete, hieß „Rechnerentwurf und Fehlertoleranz“. Er erkannte, wie die Informatik angesichts der stetig komplexer werdenden Informationstechnologie auch neue Perspektiven bot. „Die normalen Werkzeuge reichten nicht mehr aus - es brauchte neue Entwurfsmethoden“, so der Doktorvater von mehr als 50 Promotionsstudierenden, von denen heute 13 an verschiedenen Universitäten einen Lehrstuhl inne haben.
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