Pünktlich um 14.15 Uhr eröffnete Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner die Sitzung. Die Senats- und Präsidiumsmitglieder, Dekane sowie Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulöffentlichkeit saßen allerdings nicht im Senatssaal, sondern waren aus ihrem Büro bzw. Homeoffice über das Webkonferenzsystem BigBlueButton zugeschaltet. „Angefangen von der Vorbereitung der Sitzung im Umlaufverfahren über die technische Umsetzung bis hin zu Abstimmungen hat alles gut geklappt. Damit haben wir ggf. auch für die kommenden Monate eine Variante, die Senatssitzungen ordnungsgemäß durchführen zu können“, so der Universitätspräsident.
Inhaltlich standen die Corona-Krise und das damit verbundene digitale Semester im Fokus. Angesichts der herausfordernden Umstände habe man den Start des virtuellen Lehrbetriebs sehr gut hingekriegt. Annähernd 80 Prozent der großen Lehrveranstaltungen seien im Online-Modus, so Professor Schachtner, der allen Beteiligten für ihr Engagement in dieser außergewöhnlichen Situation dankte. Die Senatsmitglieder stärkten dem Präsidium in puncto Krisenmanagement den Rücken, gaben Anregungen und lobten in Bezug auf die technische Unterstützung das TU-Rechenzentrum.
Allerdings gibt es das digitale Semester in Corona-Zeiten nicht zum Nulltarif, berichtete die hauptberufliche Vizepräsidentin Irene Strebl den rund 35 Teilnehmenden der Sitzung. „Es gilt die Balance zu wahren, um einerseits den Gesundheitsschutz zu gewährleisten und andererseits den Universitätsbetrieb aufrecht zu erhalten.“ Vor diesem Hintergrund hätten extra Software-Lizenzen und Hardware sowie Masken und Desinfektionsreiniger angeschafft werden müssen. Zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Land würde deshalb sehr begrüßt.
Um Studierenden zu helfen, die in Corona-Zeiten vielfach auf für den Lebensunterhalt notwendige Nebenjobs verzichten müssen, ist an der TU Clausthal ein Nothilfefonds eingerichtet worden. „Durch private Spenden sind bereits rund 50.000 Euro zusammengekommen. Das ist sehr erfreulich“, sagte Professor Gunther Brenner. Der Vizepräsident für Studium und Lehre berichtete zudem von einer Online-Umfrage, die unter Clausthaler Studierenden durchgeführt worden sei und deren Ergebnisse in die Gestaltung des digitalen Semesters einfließen. So zeigten sich 80 Prozent der Befragten mit dem Informationsfluss zufrieden, und fast alle Studierenden besitzen digitale Endgeräte. Klausuren, die im Wintersemester ausgefallen sind, sollen insbesondere zwischen dem 8. und 24. Juni nachgeholt werden.
Erfreuliche Mitteilungen kamen auch von den weiteren Vizepräsidenten. So wird das Clausthaler Konzept „Innovationsregion Harz: Nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Elektrogeräte“ vom Bundesforschungsministerium gefördert. „Dieses neue Projekt passt hervorragend zum Leitthema der TU Clausthal, der Circular Economy“, sagte Professor Alfons Esderts, der unter anderem für Forschung zuständig ist. Professorin Heike Schenk-Mathes, Vizepräsidentin für Gleichstellung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, stellte ein gerade gestartetes Projekt aus ihrem Bereich vor: die Kinder-Online-Uni. Mit diesem Angebot, das in Corona-Zeiten auch eine Entlastung für Eltern sein kann, zählt die TU in Niedersachsen zu den Vorreitern.
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