Praxisnahe Lehre: TU-Studierende inspirieren Stapler-Hersteller

Clausthal-Zellerfeld. Gabelstapler sind im Warentransport unverzichtbar und gelten als Alleskönner. Was ihnen jedoch fehlt - bisher aus Sicherheitsgründen -, ist ein gefedertes Fahrwerk. Wie könnte eine Komfortlösung aussehen? Dieser Frage gingen Clausthaler Studierende in einem Konstruktionswettbewerb nach, den das Institut für Maschinenwesen mit dem Fördertechnik-Hersteller Still ausrichtete.

Voruntersuchungen hatten gezeigt: Eine Federung der hinteren Achse, der Lenkachse, müsste möglich sein, ohne die Standsicherheit des Fahrzeugs zu beeinträchtigen. In zahlreichen Gruppen machten sich die Studierenden, jeweils unterstützt von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, daran, eine konstruktive Lösung des Problems zu finden. Denn bislang werden die Staplerfahrer nur durch einen Schwingsitz von den teils harten Stößen beim Fahren entkoppelt.

Exemplarisch stand der Elektrostapler RX 60-25 des beteiligten Unternehmens im Blickpunkt des Wettbewerbs. Das Fahrzeug hat eine maximale Hubhöhe von 7,5 Metern und eine maximale Traglast von 2,5 Tonnen. Auch das raue, schmutzige Arbeitsumfeld eines Staplers und ein Temperatureinsatzbereich von minus 30 bis plus 45 Grad galt es zu berücksichtigen. Um sich noch besser in die komplexe Aufgabe hineindenken zu können, fand neben Vorlesungen eine Exkursion zum Stammhaus des Herstellers nach Hamburg statt.

Im Anschluss brachten die Gruppen ihre Ideen zu Papier, die sie im Rahmen einer Abschlussveranstaltung auch präsentierten. Den besten Eindruck bei Dozent Professor Armin Lohrengel und der Jury hinterließ das Quartett Julian Dreblow, Artur Fleck, Dominik Kook und Lukas Mann. Auf den zweiten Platz kam die Gruppe mit Sven Kloe, Sebastian Wilm-Löhr, Anna Pia Maria Stillfried-Rattonitz und Elisabeth von Spee. Rang drei sicherte sich das Team Tobias Angerhausen, Xingjian Bian, Philip Kulbach und Ansgar Schmidt. Neben guten Noten gab es für die kreativsten Köpfe Geschenke der Still GmbH, die rund 7000 Beschäftigte zählt und international aufgestellt ist.

Bereits zum achten Mal hatte das Institut für Maschinenwesen den Leistungsnachweis in der Vorlesung „Konstruktionslehre I“ an einen Wettbewerb geknüpft. Bei den angehenden Ingenieuren kommt diese Art der Ausbildung bestens an. Insgesamt 60 Studierende nahmen in 15 Gruppen teil. „In dieser praxisnahen Veranstaltung inspirieren sich Studierende, Lehrende und Industrievertreter gegenseitig“, sagte Professor Lohrengel.

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TU Clausthal
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Das siegreiche Quartett (von links) mit dem Modell ihrer Konstruktionsidee: Lukas Mann, Julian Dreblow, Dominik Kook und Arthur Fleck. Foto: Storm/IMW