Praxisnahe Lehre: Studierende konstruieren Kran aus Schaschlikspießen

Clausthal-Zellerfeld. Wie lässt sich aus Schaschlikspießen und Haushaltsgummis ein möglichst leichter Kran konstruieren, der ein Gewicht von 400 Gramm tragen kann? Dieser Aufgabe stellten sich die Studierenden in der Lehrveranstaltung „Grundlagen des Ingenieurbaus“ im Studiengang Geoumwelttechnik. Der Lastentest des Konstruktionswettbewerbs ist zum Vorlesungsende im Foyer des Instituts für Bergbau ausgetragen worden.

„Ziel dieses Wettbewerbs war es, die theoretischen Kenntnisse auf den Gebieten der Technischen Mechanik, Statik und des Konstruktiven Ingenieurbaus anhand einer praktischen, konstruktiven Aufgabe umzusetzen“, erläutert Professor Norbert Meyer. Seit mehreren Jahren stellt der Geotechniker die Studierenden zum Abschluss der Lehrveranstaltung vor eine praxisnahe Herausforderung. Zur optimalen Vergleichbarkeit der diesjährigen Konstruktionen hatte der Lehrstuhl allen Beteiligten die gleichen handelsüblichen Schaschlikspieße zur Verfügung gestellt.

Die Randbedingungen für die Aufgabe fielen jedoch etwas knifflig aus: Der Kran aus Holzstäben und Haushaltsgummis sollte ein möglichst geringes Eigengewicht besitzen, auf einer Fläche stehen, die nicht größer als ein DINA-4-Blatt ist, und einen Arm von zumindest 25 Zentimetern Länge haben. Der Kranarm wiederum sollte ein Gewicht von 400 g halten können, ohne zu kippen. Beim Test war ein selbstgewähltes Zusatzgewicht erlaubt, das die Teilnehmenden als Gegengewicht in ihre Konstruktionen legen konnten. Diese Last wurde allerdings zum Gesamtgewicht des Kranes addiert. Neben dem Preis für den Kran mit dem geringsten Eigengewicht wurde die beste Konstruktionsidee ausgezeichnet.

Gruppen, bestehend aus zwei bis drei Studierenden, traten mit den unterschiedlichsten Konstruktionen von Kränen gegeneinander an. Anhand der Modelle konnten die angehenden Ingenieure zeigen, wie viel sie im zurückliegenden Semester an technischem Verständnis erworben hatten. „Die Ideen waren sehr vielseitig - von einfacheren fachwerkartigen Kränen über präzise gerechnete Werke bis hin zu Krankonstruktionen mit Auslegern war alles dabei“, so Professor Meyer.

Fast alle Kräne konnten das Gewicht von 400 g halten. Ein Exemplar indes beeindruckte die Anwesenden ganz besonders: ein im Vergleich zur Konkurrenz riesig wirkendes Bauwerk mit beweglichem Ausleger, das zur Überraschung der Studierenden mit 301 g inklusive Gegengewicht auch noch die leichteste Variante darstellte. Die Idee, die dahinter stand: durch einen beweglichen Hebelarm konnte die Wirkung des Gegengewichts erheblich vergrößert werden. Die beiden Konstrukteure, die Studenten Adrian Niklas Roth und Vincent Wartenberg, hatten es damit geschafft, ihr Wissen perfekt umzusetzen und heimsten beide Preise ein: für das leichteste Modell und die beste Idee. Fazit: Der Konstruktionswettbewerb kam bei den Teilnehmenden einmal mehr bestens an.

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Die siegreiche Krankonstruktion besteht den Gewichtstest vor den Augen von Professor Norbert Meyer. Foto: Institut