Ein Ganzpergament-Einband mit dem passenden Stülpdeckelkasten waren Glaßers Prüfungsstücke. Mit dieser anspruchsvollen Arbeit erreichte sie die beste Note ihres Jahrgangs der Buchbinder-Innung Hannover. Gestärkt durch diesen sehr guten Abschluss ist die Clausthal-Zellerfelderin zuversichtlich, ihr Erwerbsleben bald mit einer Festanstellung beginnen zu können. Ihre Ausbilderin Karin Quaas von der TU-Bibliothek bestätigte Glaßers Einschätzung: „Gute Buchbinder sind auch im Zeitalter der elektronischen Medien noch sehr gefragt.“
Neben Glaßer empfingen sechs weitere Auszubildende bei der feierlichen Verabschiedung ihre Zeugnisse: Die Fachinformatiker Marko Kaeming, Maximilian Quellmalz und Sven Wiesner, der Informatikkaufmann Christian Kumpe, der IT-Systemelektroniker Pierre-Marcel Barkhoff und der Industriemechaniker Ugur Öztürk. Die sechs frisch gebackenen Gesellen werden noch für kurze Zeit weiter an der TU beschäftigt.
Hoher Stellenwert der handwerklichen Ausbildung an der TU
Seit zwölf Jahren pflegt die TU die Tradition, ihre Auszubildenden mit einer Feierstunde zu verabschieden. Diese Tradition verdeutliche den hohen Stellenwert, den die handwerkliche Ausbildung an der Hochschule hat, sagte der Vorsitzende des Personalrats, Wolfgang Czesla.
Eine Premiere war diese Verabschiedung für TU-Vizepräsidentin Dr. Ines Schwarz: Es waren die ersten Auszubildenden, die sie als neue Verwaltungschefin in ihr Erwerbsleben entließ. „An der TU gibt es 101 Auszubildende. Das ist eine bemerkenswert hohe Zahl für eine Hochschule dieser Größe“, sagte Schwarz. Es sei leider nicht mehr die Regel, dass Jugendliche ihre beruflichen Vorstellungen mit einer Ausbildung verwirklichen könnten, da es immer weniger Ausbildungsbetriebe gäbe.
Die Gesellen und Gesellinnen, die in der TU ihren Beruf erlernen, seien für ihr weiteres Erwerbsleben gut gerüstet, so Schwarz. Doch das Lernen höre jetzt nicht auf, sondern gehe ein Leben lang weiter: Die Auszubildenden sollten jede Möglichkeit zur Fortbildung nutzen, flexibel bleiben und sich im Beruf weiter entwickeln. Trotz dieser notwendigen Unabhängigkeit, die auf dem heutigen Arbeitsmarkt zwingend erforderlich sei, gab die Verwaltungschefin den Auszubildenden noch einen freundlichen Appell mit auf den Weg: „Vergessen Sie ihre Hochschule nicht. Tragen Sie die TU in ihren Herzen.“
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