Professor Dr.-Ing. Uwe Bracht und seine Mitarbeiter erläuterten den etwa 25 Wirtschaftsvertretern den Forschungsansatz „Digitale Fabrik“. Gemeint sind damit neue Methoden bei der Fabrikplanung und -optimierung. Im Rahmen dieser ganzheitlichen Vorgehensweise werden neue oder umzugestaltende Produktionsstätten oder Prozesse am Computer geplant, simuliert und visualisiert. Erst danach folgt die Umsetzung in die Praxis. „Durch die digitale Planung lassen sich 70 Prozent der üblichen Planungsfehler vermeiden, die Planungszeiträume reduzieren sich um etwa 30 und die Änderungskosten um 15 Prozent“, sagte Experte Bracht.
Wer mit den Clausthaler Ingenieuren vom IMAB bei der Restrukturierung einer Fabrik zusammenarbeitet, kann sich im sogenannten Virtual-Realitiy-Labor den Planungsstand in einer realitätsnahen, dreidimensionalen Visualisierung vor Augen führen lassen. Vergleichbar mit einem 3D-Kino fühlt sich der Kunde, als schreite er leibhaftig durch eine Fabrikhalle. Gewünschte Änderungen können sofort umgesetzt und betrachtet werden.
„Das Institut bietet fantastische Möglichkeiten in Bezug auf Fabrikplanung“, sagte Lars Obermann aus dem Mekom-Vorstand, der zugleich Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Obermann ist. „Ich glaube, dass viele Mekom-Mitglieder bei den Darstellungen von Simulation und Visualisierung überlegt haben, wie sich die Angebote sinnvoll für die eigenen Betriebe nutzen lassen.“ Bei einer Investition von bis zu 15.000 Euro seien in drei, vier Monaten bereits gute Ergebnisse zu erzielen, so Professor Bracht. Aus dem Besuch der Osteroder Unternehmer an der TU Clausthal, meint Obermann, würde sich bestimmt das ein oder andere konkrete Projekt ergeben.
Diese Einschätzung hört Mathias Liebing gern. Der Leiter der Universitätsstabsstelle Technologietransfer und Forschungsförderung, von der der Besuch der Mekom koordiniert worden war, hatte zu Beginn der Veranstaltung die Technische Universität Clausthal vorgestellt. Die Hochschule hat einen Etat von rund 80 Millionen Euro, davon entfällt etwa ein Viertel auf Drittmittel. Die Zahl der Studierenden liegt bei 3200, wovon 30 Prozent aus der näheren Umgebung und gut ein Drittel aus dem Ausland kommen. Zusammenfassend charakterisierte Liebing die Hochschule als „forschungsstark, regional verankert und international anerkannt“.
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