Oberstufenschüler erkunden Europa vor Ort am EFZN

Goslar. „Europa vor Ort erkunden“, das konnten 40 Oberstufenschüler aus Göttingen und Bad Harzburg Ende Februar im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) am Standort Goslar. Dabei hatten sie Gelegenheit direkt mit einer Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu sprechen und einen Einblick in die EU-geförderte Forschung in Niedersachsen zu bekommen.

Dr. Raoul Heyne, Wissenschaftler am EFZN und am Clausthaler Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme, brachte es auf den Punkt: „Fragen Sie, was immer Ihnen in den Kopf kommt. Wenn Sie diese Frage haben, dann bestimmt auch noch jemand.“ Und die 40 Jungen und Mädchen vom Werner-von-Siemens Gymnasium Bad Harzburg und dem Göttinger Max-Planck-Gymnasium ließen sich nicht lange bitten, schließlich denkt man in der 11. Klasse bereits an den Führerschein und das erste Auto. Und da traf der Vortrag von Heyne zum Thema Elektromobilität direkt ins Schwarze. Neben einigen Fabrikaten, die bereits auf dem Markt erhältlich sind, stellte er auch die momentanen Vor- und Nachteile der Elektrofahrzeuge dar.

Insbesondere an Herausforderungen wie Reichweite oder Ladeinfrastruktur werde unter anderem am EFZN sowie an der TU Clausthal geforscht. Doch was die Jugendlichen noch mehr interessierte, war die Frage nach der Sicherheit bei einem Unfall. Heyne stellte dazu das Batterie- und Sensoriktestzentrum vor, eine Forschungsinfrastruktur auf dem Goslarer Energie-Campus der TU Clausthal, die mit Geldern aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) aufgebaut wurde. „Wieder ein Stück Europa hier in Niedersachsen, quasi vor der Haustür“, erklärte Heyne. Dort werde gemeinsam mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut unter anderem an der Sicherheit der Batterien von Elektrofahrzeugen beim Laden und Fahren geforscht. Um es jedoch etwas anschaulicher zu machen, konnten die beiden Schulklassen das Batterie- und Sensoriktestzentrum besichtigen und bekamen vor Ort einen Eindruck von der Arbeit der Harzer Wissenschaftler.

Einen Einblick in die Arbeit im Europäischen Parlament erhielten die Schüler von der Abgeordneten Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl. Die 68-jährige gebürtige Belgierin lebt in Hildesheim und blickte gemeinsam mit den Jugendlichen auf ihr bewegtes Leben zurück. „Ich möchte Sie ermutigen, nicht aufzugeben, auch wenn einmal nicht alles glatt läuft“, sagte sie. „Gehen Sie auch einmal woanders hin. Nichts öffnet den Geist mehr, als dahin zu gehen, wo andere Menschen leben und arbeiten.“ Niedersachsen sei ein Land mit viel Potenzial für alternative Energien und dies brauche Europa. „Erneuerbare Energien, die Energiewende, Elektromobilität. Das alles betrifft Ihre Zukunft“, so die Politikerin.

Hintergrund: Mit Unterstützung des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung führt der gemeinnützige Verein Bürger Europas e.V. seit Herbst 2015 bundesweit 20 Projekttage unter dem Titel „Europa vor Ort erkunden“ durch. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern Europa anhand konkreter Projekte aus ihrer Umgebung näher zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, mit Entscheidungsträgern aus ihrer Region zu diskutieren. Dazu besuchen sie mit EU- und Bundesmitteln geförderte Einrichtungen, die einen bedeutenden Beitrag für die Entwicklung ihrer Städte und Regionen leisten.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.buerger-europas.de

Kontakt:

Energie-Forschungszentrum Niedersachsen


Technische Universität Clausthal


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


Anna Heinichen

E-Mail: anna.heinichen@tu-clausthal.de

Wissenschaftler Dr. Raoul Heyne erklärt den Schülern den Stand der Elektromobilität. Foto: EFZN