NTH-Sitz von Clausthal nach Hannover gewechselt

Clausthal-Zellerfeld. „Ich bin überzeugt: Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Mit diesem Fazit zur Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) schloss Wissenschaftsministerin Professor Johanna Wanka ihr Grußwort auf der Festveranstaltung in der Aula der TU Clausthal. Anlass war die turnusgemäße Sitzübergabe der NTH von Clausthal nach Hannover an die Leibniz Universität.

Vor rund 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik übergab der bisherige Vorsitzende des NTH-Präsidiums und Präsident der TU Clausthal, Professor Thomas Hanschke, sein Amt an den Präsidenten der Leibniz Universität Hannover, Professor Erich Barke. Damit feierte die Universitätsallianz die zweite Übergabe. Von 2009 bis 2010 hatte Professor Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, das Amt des Vorsitzenden des NTH-Präsidiums inne. Im Schlusswort richtete Professor Barke lobende Worte an seinen Vorgänger: „Sie haben sich aufopferungsvoll für die NTH eingesetzt, haben das hervorragend gemacht.“ Begleitet wurde die Aussage von kräftigem Applaus für Professor Hanschke.

Der Clausthaler Präsident hatte zuvor darüber berichtet, was die Niedersächsische Technische Hochschule unter der Devise Kooperation statt Konkurrenz in den vergangenen Jahren erreicht hat. So sind 14 wissenschaftliche Forschungsprojekte umgesetzt worden, die Universitätsallianz bekam den Zuschlag für das bundesweite „Schaufenster Elektromobilität“ und koordiniert eine ambitionierte Wissensplattform zur nuklearen Entsorgungsforschung, zudem ist das NTH-Sinfonieorchester ins Leben gerufen worden - um einige Aktivitäten zu nennen. Zusammengefasst sind die Jahre 2011 und 2012, in denen viel passiert ist, in einem mehr als 200 Seiten umfassenden NTH-Bericht, der an die Gäste der Veranstaltung verteilt wurde. „Wer die NTH einmal im Rahmen eines Projektes miterlebt hat, wer in der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Nachbaruniversitäten erkennt, dass das Gesamtergebnis den Ertrag einer einzelnen Hochschule übersteigt, der wird zum Fürsprecher dieser Allianz“, unterstrich Professor Hanschke.

Unabhängig von den Erfolgen stimmten alle Beteiligten darin überein, dass innerhalb des Verbundes noch einiges getan werden muss. So werde die NTH bisher zwar gelebt, aber noch nicht wirklich geliebt, sagte Professor Barke. Die jetzige Konstruktion des Verbundes, wie sie im NTH-Gesetz verankert ist, sei noch nicht zufriedenstellend und sollte weiterentwickelt werden. Für die Zukunft wünscht sich der neue Präsidiumsvorsitzende der NTH insbesondere Antworten auf folgende Fragen: Wie steht die neue Landesregierung zur NTH, wie sieht die künftige Finanzierung aus und was genau wollen die drei Mitglieduniversitäten?

Begonnen hatte die Feier zur Amtsübergabe, die musikalisch von einem Ensemble des NTH-Sinfonieorchesters umrahmt wurde, mit einem Kolloquium zu „Gottfried Wilhelm Leibniz im Oberharz“. Das Thema spannte, ausgerichtet an dem Universalgelehrten, in drei kurzweiligen Vorträgen den Bogen von der TU Clausthal zur Leibniz Universität Hannover. Professor Friedrich-Wilhelm Wellmer, früherer Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, hatte das Kolloquium moderiert und einen von Leibniz überlieferten Ausspruch zitiert: „Ich glaube mit fünf oder sechs Praktikern aus dem Harz mehr entdecken zu können, als mit 20 der größten Gelehrten Europas.“

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Die drei Uni-Päsidenten (v. l.) Professor Erich Barke (Hannover), Professor Thomas Hanschke (Clausthal) und Professor Jürgen Hesselbach (Braunschweig) mit Wissenschaftsministerin Johanna Wanka. Foto: Bertram