Vier Jahre lang haben sich die Informatiker der drei NTH-Mitgliedsuniversitäten (Braunschweig, Clausthal, Hannover) mit so genannten IT-Ökosystemen beschäftigt. Es wurde erforscht, wie komplexe, softwareintensive Systeme auch bei zunehmender Vernetzung künftig stabiler funktionieren können.
Als IT-Ökosysteme bezeichnen Informatiker komplexe, vernetzte Systeme aus mehreren Software- und Hardwareeinheiten, die mittlerweile immer häufiger den Alltag bestimmen. Ob wir online unsere Bankgeschäfte tätigen, im Auto per Navigationssystem Staus umfahren oder mit dem Smartphone Twitter-Nachrichten versenden - stets ist der störungsfreie Ablauf davon abhängig, dass die vernetzte Software mit ihren unterschiedlichen Einzelanwendungen als Gesamtsystem funktioniert und weiterentwickelte Programme miteinander harmonieren. "IT-Ökosysteme sind vergleichbar mit einer Stadt, die immer weiter wächst", sagt Professor Andreas Rausch, Informatiker an der TU Clausthal und Sprecher der "NTH School". In dem Maße, wie sich die einzelnen Stadtteile entwickelten, müsse sich auch die Infrastruktur verändern und das gesamte Gefüge den sich verändernden Ansprüchen der Bewohner anpassen. Anders als im Städtebau gibt es für IT-Ökosysteme bislang jedoch keine schlüssigen Konzepte, damit komplexe Softwaresysteme über längere Zeit natürlich wachsen können und gleichzeitig kompatibel miteinander vernetzbar bleiben.
"In Sachen IT-Systeme sind wir leider noch auf dem Status einer Wegwerfgesellschaft", erklärt Professor Andreas Rausch. Smartphones, Spielkonsolen oder PCs werden nach wenigen Jahren entsorgt, weil die ursprünglich aufgespielte Software mit den Anforderungen der Neuentwicklungen nicht mehr in Einklang zu bringen ist. Die Folge: Neue Programme lassen sich nicht oder nur mit Abstrichen an die Leistungsfähigkeit des Gerätes installieren, die alte Software wird schwerfälliger, das System stürzt häufiger ab.
Wenngleich das NTH-Großprojekt diese Fragen an die Informatik noch nicht abschließend gelöst hat, sind die Wissenschaftler auf einem guten Weg. "Wir haben schon sehr viel erreicht", so Professor Andreas Rausch. Die Wissenschaftler konnten bereits Folgeprojekte auf den Weg bringen, die Fördergelder in Höhe von mehreren Millionen Euro eingeworben haben. Auch die Sichtbarkeit der Informatik auf nationaler und internationaler Ebene hat das NTH-Projekt gesteigert. "Die NTH spielt im IT-Bereich inzwischen in der ersten Liga mit."
Diesen Erfolg wollen die NTH-Informatiker ausbauen und auch nach Auslaufen der Landesförderung weiter eng zusammenarbeiten. Um das Kooperationsmodell langfristig zu etablieren, richten die Wissenschaftler den Fokus auf die Studierenden. "Für die Zukunft wünschen wir uns eine übergreifende, strukturierte Doktorandenausbildung, die wir als Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs entwickeln möchten". Bisher werde sehr unterschiedlich promoviert. Die Abschlüsse ließen sich letztlich nur schwer vergleichen. Künftig wollen die Informatiker verbindliche Qualitätsstandards für Promotionen entwickeln, die nachvollziehbare, abgesicherte und kontrollierbare Bedingungen für alle Studierenden schaffen sollen.
Diesen Erfolg wollen die NTH-Informatiker ausbauen und auch nach Auslaufen der Landesförderung weiter eng zusammenarbeiten. Um das Kooperationsmodell langfristig zu etablieren, richten die Wissenschaftler den Fokus auf die Studierenden. "Für die Zukunft wünschen wir uns eine übergreifende, strukturierte Doktorandenausbildung, die wir als Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs entwickeln möchten". Bisher werde sehr unterschiedlich promoviert. Die Abschlüsse ließen sich letztlich nur schwer vergleichen. Künftig wollen die Informatiker verbindliche Qualitätsstandards für Promotionen entwickeln, die nachvollziehbare, abgesicherte und kontrollierbare Bedingungen für alle Studierenden schaffen sollen.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Volkswagen AG.
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