Noch mehr Qualität im Studium: TU mit zwei Anträgen bei Förderprogramm erfolgreich

Hannover/Clausthal. Innovative Ideen zur Verbesserung der Studienqualität zu fördern: das ist das Ziel von „Qualität plus – Programm zur Entwicklung des Studiums von morgen“. Niedersachsens Wissenschaftsministerium unterstützt die Hochschulen dabei, Studiengänge und Lehrstrategien weiterzuentwickeln. Von 98 eingereichten Anträgen wurden 48 bewilligt, darunter zwei der TU Clausthal.

Positiv beurteilt wurden vornehmlich Maßnahmen, die die Studierenden auf die digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereiten. Insgesamt 15 Millionen Euro stellt das Land in den kommenden drei Jahren für die Initiative „Qualität plus“ zur Verfügung. Davon fließen rund 560.000 Euro an die Harzer Universität für die beiden erfolgreichen Anträge „Kreatives Studieren in Natur- und Ingenieurwissenschaften“ und „Digitalisierung geoumwelttechnischer Praxisprojekte“. Wissenschaftsminister Björn Thümler betonte: „Einflüsse wie die Globalisierung oder die Digitalisierung verändern unsere Gesellschaft – das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Hochschulen. Mit ihren Vorschlägen zur Anpassung ihrer Studienangebote reagieren die niedersächsischen Universitäten und Fachhochschulen in hervorragender Weise auf diese Herausforderung. Für die Studierenden entsteht durch die Projekte ein echter Mehrwert.“

Den Ansatz „Kreatives Studieren in Natur- und Ingenieurwissenschaften“ hat Professor Andreas Schmidt insbesondere in Zusammenarbeit mit Privatdozent Dr. Jörg Adams und Doktorand Daniel Grosch konzipiert. Ziel ist es, die Studierenden zu mehr Selbständigkeit und Kreativität anzuleiten und ihre Medienkompetenz, etwa in Hinblick auf das Smartphone, als Chance zu begreifen. Das Konzept ist dreigeteilt und mit einprägsamen Begriffen überschrieben: Anstoß – am Ball bleiben – Torschuss. Im Antrag heißt es sinngemäß: Durch induktives Lernen in Kleingruppen-Tutorien, also durch Lernen aus Schlussfolgerungen, werden die Inhalte als Anstoß für eine Studienkarriere nachhaltig verinnerlicht und en passant Fachkompetenzen und nichtfachliche Kompetenzen trainiert. Ein digitales Fitness-Center für Grundwissen bietet in der Folge die Möglichkeit, das Erlernte zu wiederholen und zu verstetigen, um fachlich am Ball zu bleiben. Und dritter Bestandteil des Konzeptes ist eine eigenständige, kreative Projektarbeit unter freier Auswahl der an der Fakultät vorhandenen Ressourcen, die im Antrag halb scherzhaft als „Torschuss“ bezeichnet wird.

Das zweite TU-Erfolgsprojekt – „Digitalisierung geoumwelttechnischer Praxisprojekte“ – ist von Professor Norbert Meyer für den Studiengang „Geoenvironmental Engineering“ eingebracht worden. Grundgedanke ist es, projektbasiertes Lehren mit praktischem, haptischem Lernen sowie mit digitalen Elementen zu verquicken. Im Antrag heißt es: Im ersten Semester wird eine Pflichtveranstaltung „Praxisprojekte in der Geoumwelttechnik“ eingeführt, in der die Studierenden im Team lernen, Projekte mit möglichst umfassender Perspektive zu konzipieren. Hierfür bedarf es einer sich stetig vertiefenden Auseinandersetzung mit den Studieninhalten. Die Wissensvermittlung erfolgt an mindestens einem Projekt – beispielsweise am Erstellen eines Bauwerks auf einem Grundstück. Hierauf wird während des gesamten Studiums immer wieder Bezug genommen. Unterstützt wird der Ansatz von neuen digitalen Lehrelementen und -formen wie „Blended Learning“ und „Inverted Classroom“. Zudem werden relevante Informationen aus den Lehrveranstaltungen auf einer betreuten Lern- und Kommunikationsplattform abgelegt, so dass Studierende ihr Projekt zeit- und ortsunabhängig weiterentwickeln können. In beide geförderten Clausthaler Vorhaben bringen sich beispielsweise auch das Zentrum für Hochschuldidaktik und das Rechenzentrum ein.

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Person trägt einen Schutzhelm und hält ein Tablet

Die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen müssen im Studium auf eine digitalisierte, internationale Arbeitswelt vorbereitet werden. Foto: Fotolia.com