Die Ministerin zieht daraus die Konsequenzen: „Wir führen die NTH in der jetzigen Form nicht weiter, sondern gehen neue Wege.“ Das Land werde dem Landtag vorschlagen, das NTH-Gesetz zum 1. Januar 2015 auszusetzen.
Die Region Braunschweig/Hannover habe ein erhebliches Potenzial in den Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften. Den Kern für erfolgsträchtige Kooperationen sehen die Gutachterinnen und Gutachter vor allem bei der TU Braunschweig (TUBS) und der Leibniz Universität Hannover (LUH). Aber auch andere Einrichtungen wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sollten als mögliche Kooperationspartner einbezogen werden können. Für die TU Clausthal solle eine eigene Zukunftsplanung vorgenommen werden, die konkret auf ihre fachlichen Stärken zugeschnitten sei.
Für die Gestaltung ihrer zukünftigen Zusammenarbeit und möglicher Verbünde seien nun zunächst die LUH und die TUBS am Zuge. „Wir erwarten, dass die beiden Universitäten im nächsten Jahr einen Masterplan vorlegen, also ein ambitioniertes und zukunftsweisendes wissenschaftliches Konzept“, sagte die Ministerin. Die Vorbereitung dafür solle mit externer Expertise erfolgen. „Ich bin sicher, dass die Hochschulen die Chance, die in einem ,Reset' liegt, erkennen und nutzen werden.“
2009 war die NTH als neue Allianz aus den Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal sowie der Leibniz Universität Hannover errichtet worden. Die NTH sollte Synergien nutzen und so die Wettbewerbschancen der Technik- und Naturwissenschaften in Niedersachsen stärken. Die Vorteile der wissenschaftlichen Zusammenarbeit hätten aber nicht effektiv genug genutzt werden können, stellte das Gutachterteam der WKN fest. Die Ministerin betonte, dass es in der Evaluation um die Konstruktion der NTH gegangen sei und nicht um die drei einzelnen Hochschulen TU Braunschweig, TU Clausthal und Leibniz Universität Hannover. Die Leitungs- und Verwaltungsstruktur der NTH sei nicht zielführend. Nötig seien nicht von oben aufgesetzte Strukturen, sondern Formate, die aus der Wissenschaft heraus entwickelt würden.
„Die TU Clausthal wird ihre spezifischen Kompetenzfelder Energie, Simulation, Rohstoff- und Werkstofftechnologien nun gezielt weiterentwickeln - alles zukunftsträchtige Themen, wie sich an der Energiewende, dem Vormarsch der Elektromobilität und des Leichtbaus sowie der Foresight-Studie des Bundeministeriums für Bildung und Forschung zur Simulationswissenschaft zeigt“, kommentierte Professor Thomas Hanschke den WKN-Bericht. Dazu ergänzte der Clausthaler Universitätspräsident: „Wir werden natürlich unabhängig von der Gesetzeslage das, was an der Niedersächsischen Technischen Hochschule gut gelaufen ist, fortführen. Dazu zähle ich insbesondere die Arbeit im Institute for Applied Software Systems Engineering in Clausthal, im Niedersächsischen Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik in Braunschweig, im Clausthaler Zentrum für Materialtechnik oder in der Energieforschung, die uns über ganz Niedersachsen mit den unterschiedlichsten Partnern verbindet.“
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