Neuer Trend bei Jugend forscht-Landesfinale 2025

Bereits zum 45. Mal war die TU Clausthal Gastgeberin des Landesausscheids von Jugend forscht Niedersachsen. Zehn MINT-Nachwuchsforschende haben sich für das Bundesfinale in Hamburg qualifiziert.

„Jugend forscht“, der größte Nachwuchswettbewerb in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik, findet in diesem Jahr zum 60. Mal statt. Für das niedersächsische Landesfinale hatten sich 42 Projekte qualifiziert. 66 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren präsentierten ihre Forschung nun in der Aula Academica der TU Clausthal.

Neben den bekannten Themenschwerpunkten KI und Nachhaltigkeit zeigte sich ein neuer Trend in den Arbeiten. „Man merkt deutlich, dass die Schüler:innen bewirken wollen, dass es Menschen besser geht“, sagte Valentina Holle, Wettbewerbsleitung von Jugend forscht Niedersachsen Junior in Einbeck. So wurde KI vor allem im Bereich der Biomedizin und bei Service-Robotern eingesetzt.

31 Jurorinnen und Juroren, darunter elf Mitarbeitende der TU Clausthal, aus den Bereichen Wirtschaft, Universität und Schule beurteilten die spannenden Arbeiten der Nachwuchsforschenden. Acht Siegerprojekte wurden bei der Preisverleihung im Kuppelsaal vor rund 200 Gästen ausgezeichnet.

Vom KI-Netzwerk für Schlaganfalldiagnostik bis zum kostengünstigen Elektrorollstuhl

Im Fachgebiet Mathematik/Informatik war Simon Ma (17) vom Gymnasium Schillerschule Hannover erfolgreich. Bei der Schlaganfalldiagnostik liefern sequenzielle Scans Informationen zur Durchblutung des Gehirns. Da eine Vielzahl von Scans eine erhöhte Strahlenbelastung bedeutet, programmierte er neuartige KI-basierte Netzwerke, um so den Blutfluss im Gehirn präzise modellieren und vorhersagen zu können. Von der wissenschaftlichen Herangehensweise war die Jury beeindruckt.

Paula Schoe (17) vom Gymnasium Marianum Meppen wurde mit dem ersten Platz im Fachgebiet Chemie ausgezeichnet. Sie erforschte eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu klassischen Farbstoffsolarzellen. Als vielversprechend erwies sich eine Kombination aus Betanin und Chlorophyll, die nicht nur Licht effektiv absorbiert, sondern auch mit dem Halbleiter Titandioxid interagiert. Der Jury lobte ihren außergewöhnlichen Forschergeist.

Im Fachgebiet Technik überzeugte Leonard Arndt (16) vom Philipp Melanchthon Gymnasium Meine. Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit möchte er einen unbegrenzten Zugang zu Elektrorollstühlen ermöglichen. Dafür konstruierte er einen kostengünstigen elektrischen Zusatzantrieb, mit dem sich eine Vielzahl mechanischer Rollstühle nachrüsten lässt. Er beeindruckte die Jury mit seinem handwerklichen Können.

Motivation für den MINT-Bereich fördern

„Ihr könnt zurecht stolz auf euer Engagement und euren Ehrgeiz sein. Dass ihr über euch hinausgewachsen seid, sieht man an den Projekten, um die es heute geht“, lobte Marco Hartrich, Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium. „Innovation kennt keine Altersgrenze“, appellierte Prof. Stefan Hartmann, nebenberuflicher Vizepräsident für Studium und Lehre.

Neben den sieben Fachgebieten wurden auch ein interdisziplinäres Siegerprojekt sowie 32 Sonderpreise verliehen, die den Schüler:innen Erfahrungen ermöglichen, die den Schulalltag übersteigen. „Unser Ziel ist es, die Jugendlichen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und sie zu motivieren“, betonte Daniel Osewold, Wettbewerbsleiter Jugend forscht Niedersachsen.

„Hervorzuheben ist das persönliche Engagement von Maria Schütte, die den Landesausscheid schon zum 25. Mal organisiert hat“, betonte Line Kippes (Stiftung Jugend forscht e. V.). Die TU Clausthal lobte sie als „perfekte Gastgeberin“ und bedankte sich im Namen der gesamten Geschäftsstelle. „Es gibt jedes Jahr mehr junge engagierte Lehrkräfte, die den Wettbewerb überhaupt möglich machen“, freute sich die Patenbeauftragte Maria Schütte.

Vollständige Liste der Siegerprojekte

Arbeitswelt: Peter Fuchs und Leander Richter (Gymnasium Schillerschule Hannover)
Biologie: Julia Lenger und Leila Jürß (Mariengymnasium Papenburg)
Chemie: Paula Schoe (Gymnasium Marianum Meppen)
Geo- und Raumwissenschaften: Antonia Linke (Ratsgymnasium Peine)
Mathematik/Informatik: Simon Ma (Gymnasium Schillerschule Hannover)
Physik: Johanna Pluschke (Gymnasium Johanneum Lüneburg)
Technik: Leonard Arndt (Philipp Melanchthon Gymnasium Meine)
Interdisziplinäres Projekt: Leonel Hesse (Gymnasium Winsen)

Für die Siegerinnen und Sieger geht es vom 29. Mai bis 1. Juni zum 60. Bundesfinale an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Die TU Clausthal wünscht viel Erfolg.

Kontakt:
TU Clausthal
Vanessa Jakubus
Telefon: +49 5323 72-5028
E-Mail: vanessa.jakubus@tu-clausthal.de

Daniel Osewold, Maria Schütte und Lines Kippes (von links) gratulierten den acht Gewinner-Teams, die sich mit dem Sieg im niedersächsischen Landesausscheid für das 60. Bundesfinale von Jugend forscht qualifiziert haben. Fotos: Vanessa Jakubus

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