„Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“, sagte Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke bei der Besichtigung der neuen Räumlichkeiten. Das Institut für Technische Chemie ist nun mit im Gebäude der Physikalischen Chemie untergebracht. Der Austausch unter den Chemikern sei somit auf kurzer Distanz möglich. Und für die Zusammenarbeit der Naturwissenschaftler mit dem gerade entstehenden Clausthaler Zentrum für Materialtechnik müsse lediglich eine Straße überquert werden. In Zukunft soll noch das Gebäude der Organischen Chemie so hergerichtet werden, dass auch das vierte Chemie-Institut der Universität, die Anorganik und Analytik (derzeit in der Paul-Ernst-Straße), auf dem Chemie-Campus Platz findet.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Umzug“, sagte Professorin Sabine Beuermann, die Leiterin des Instituts für Technische Chemie. Im Vorfeld war das Praktikumsgeschoss der Physikalischen Chemie zu fünf modernen Laboren für die Technische Chemie umgebaut worden. Zusätzlich wurden in Laboren für die Physikalische Chemie Abzüge ausgetauscht und Anpassungen durchgeführt. Insgesamt beläuft sich die Summe für die Arbeiten auf rund 950.000 Euro, etwa die Hälfte aus Landesmitteln finanziert. „Mit dem Zusammenführen der Institute vereinfacht sich der Chemikalientransport, und der Energieverbrauch lässt sich durch eine optimale Anordnung der Labore und durch ein zentrales Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung drastisch reduzieren“, sagte Diplom-Ingenieur Jürgen Bodenstein, Leiter der Technischen Verwaltung der TU.
Die positiven Auswirkungen der neuen Vernetzung mit kurzen Wegen erlebte Professorin Beuermann, die im vergangenen Jahr von der Universität Potsdam an die TU Clausthal gewechselt war, gleich bei ihrer Antrittsvorlesung. Zu der Veranstaltung mitten auf dem Chemie-Campus strömten annähernd 100 Zuhörer. „Nutzung von überkritischem Kohlendioxid als Reaktions- und Prozessmedium für fluorierte und biologisch abbaubare Polymere“, lautete das Thema ihres Vortrags.
Darin stellte die Naturwissenschaftlerin ihre Forschungsschwerpunkte vor: „Vereinfacht gesagt geht es darum, Prozesse zur Herstellung von fluorierten Kunststoffen mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu optimieren, die zum Beispiel in Dichtungen, Sensoren, Schaltern oder als Verpackungsfolie Anwendung finden. Die Basis für die Optimierung stellt das detaillierte Verständnis der Reaktionsmechanismen und Kinetik dar.“ Einen weiteren Bereich bilden biologisch abbaubare Polymere für biomedizinische Anforderungen, wobei der Fokus auf der Entwicklung von nachhaltigen Prozessen liegt.
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