Partikelverteilung, Größenverteilung, Porosität - mittels Nano-CT können die Forscherinnen und Forscher zum Beispiel Hochleistungswerkstoffe bis ins Detail charakterisieren. Bei idealen Bedingungen sind hierbei Strukturen bis zu 200 Nanometer (1 Nanometer ist gleich 1 Millionstel Millimeter) im Material detektierbar. Die Proben werden in das Gerät (Marke Skyscan) eingeführt und je nach Komplexität in einem Prozess von mehreren Minuten bis zu mehreren Stunden Dauer zerstörungsfrei durchstrahlt und dabei dreidimensional vermessen.
„Die entstehenden Bilder haben eine Top-Auflösung“, berichtet Professor Wolfgang Maus-Friedrichs, Vorstandsmitglied im CZM. Schon lange hatten sich die Clausthaler Materialexperten ein Nano-CT-Gerät zur Struktur- und Materialcharakterisierung gewünscht. „Dass es nun geklappt hat“, sagt Professor Maus-Friedrichs, „ist ein echter Glücksfall.“
Zu verdanken ist diese glückliche Fügung einem BMBF-Forschungsvorhaben zur Untersuchung von Alterungsprozessen von Festoxid-Brennstoffzellen. An der Technischen Universität Clausthal ist Dr. Georgia Sourkouni-Argirusi für dieses Verbundprojekt zuständig, auf wissenschaftlicher Seite sind Forschungseinrichtungen aus Jülich, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe und Oldenburg beteiligt beteiligt. Das Gesamtvolumen umfasst mehr als drei Millionen Euro. Um das Clausthaler Teilprojekt „Sintern der Anode und der Kathode“ optimal umsetzen zu können, hat das Bundesforschungsministerium zusätzlich zur Grundfinanzierung die Kosten für einen Nano-Computertomographen übernommen. Das Forschungsprojekt läuft noch bis Ende 2017, danach könnte es verlängert werden.
„Bei Bedarf steht das Gerät allen Wissenschaftlern an der TU Clausthal zur Verfügung“, sagt Dr. René Gustus, der die Anlage am Zentrum für Materialtechnik betreut. „Am CZM wird viel auf dem Gebiet von Multi-Material-Systemen geforscht. Da kommt uns ein Nano-CT und die damit verbundene Erweiterung der wissenschaftlichen Möglichkeiten natürlich sehr entgegen“, unterstreicht CZM-Geschäftsführer Dr. Henning Wiche. Dadurch könnten nun beispielsweise bei Faserverbundwerkstoffen die Grenzflächen zwischen zwei unterschiedlichen Materialien viel exakter untersucht werden.
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