Sie kamen aus Kanada, Peru, Südafrika, Australien, Japan und Estland – um nur von jedem Erdteil ein Land zu nennen. Eine solche Konferenz sucht selbst an der international geprägten Technischen Universität im Harz ihresgleichen: Die rund 100 Teilnehmenden der Jahrestagung der „Society of Mining Professors“ (SOMP), der führenden internationalen Gesellschaft für Fachleute der Bergbaukunde, waren angereist von 49 verschiedenen Universitäten, aus 20 Ländern, die über sechs Kontinente verteilt sind. „SOMP verbindet die Welt“ – unter diesen Slogan hatte Prof. Oliver Langefeld vom Clausthaler Institut für Bergbau seine Präsidentschaft der „Society of Mining Professors“ gestellt. Damit einher ging die Ausrichtung der Jahrestreffens vom 10. bis 16. September an der TU Clausthal.
Begonnen hatte die ambitionierte Tagungswoche mit Exkursionen, z.B. zur Schachtanlage Asse und dem Kalibergwerk Zielitz. Höhepunkt des wissenschaftlich-technischen Austauschs bildeten drei Tage in der Aula Academica. Begrüßt wurden die internationalen Gäste auch vom Staatssekretär aus dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium, Prof. Joachim Schachtner. Der ehemalige Präsident der TU Clausthal betonte die Wichtigkeit des Bergbaus im Zuge einer Circular Economy, einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft. Kundig schlug er den Bogen von der historischen Bedeutung des Harzer Bergbaus in die heutige Zeit mit den Themen Recycling, Energiespeicherung und Wassermanagement: „Eine nachhaltige, weltweite Rohstoffversorgung ist nur mit internationalen Kooperationen möglich“, unterstrich Schachtner.
Welt der Bergbaukunde blickt auf die TU Clausthal
Willkommen geheißen wurden die Gäste ebenfalls von Prof. Heike Schenk-Mathes. Die geschäftsführende TU-Präsidentin sagte, es gebe kaum eine Universität wie die TU Clausthal, die gleichzeitig so familiär und so international sei. Durch die Tagung blicke die Welt der Bergbaukunde auf die Hochschule, die stolz darauf sei, dass Prof. Langefeld für ein Jahr an der Spitze der „Society of Mining Professors“ steht.
Die SOMP, zu dessen Ehrenmitgliedern einst Wolfgang von Goethe und James Watt gehörten, war 1783 als erste weltweite wissenschaftlich-technische Gesellschaft gegründet worden. „Societät der Bergbaukunde“ lautete seinerzeit der Name. Zwischenzeitlich in ihren Aktivitäten erlahmt, erfolgte 1990 eine Neugründung. Damals mit dabei waren die Clausthaler Professoren Ludwig Wilke und Walter Knissel. 1993 traf sich dann die weltweite Institution der Lehrenden des Bergbaus erstmals zu ihrer Jahrestagung an der TU Clausthal. Nun, 30 Jahre später, sind sie zum zweiten Mal in der Harzer Universitätsstadt. Inzwischen zählt die Gemeinschaft rund 300 Mitglieder, die 110 Bergbauinstitute in 45 Ländern vertreten.
Dinner in der Goslarer Kaiserpfalz
„Wir haben beim Tagungsprogramm darauf geachtet, dass es neben zahlreichen Fachvorträgen auch interaktive, moderne Formate gibt“, sagt Angela Binder. Sie hat zusammen mit Sandra Nowosad, Mareike Bothe-Fiekert und Florence Apollo, alles wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für Bergbau, Prof. Langefeld bei der Organisation der Großveranstaltung unterstützt. Inhaltlich ging es um vier Themenblöcke: Vertrauensbildung im Bergbau, nachhaltiger Bergbau, innovative und kreative Lehre sowie Herausforderungen in der Bildung. Gesellschaftliches Highlight war am Freitagabend ein Dinner mit Preisverleihung in der Goslarer Kaiserpfalz, zu dem Bürgermeisterin Renate Lucksch die Gäste begrüßte.
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