Mittelstand und TU gestalten Technologietransfer in der Region

Goslar. Die Stöbich Brandschutz GmbH, die seit langem mit Wissenschaftlern der TU Clausthal und des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) kooperiert, ist ein gutes Beispiel für Innovations- und Regionalförderung. Davon konnte sich der Vorstand des Innovationsnetzwerks Niedersachsen bei einem Besuch des Unternehmens und des EFZN überzeugen.

Im Normalfall darf bei der Firma Stöbich Brandschutz der Funke keinesfalls überspringen. Denn das Goslarer Unternehmen ist ein international gefragter Spezialist für vorbeugenden baulichen Brandschutz. Eine Ausnahme macht der Mittelständler jedoch bei innovativen Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Hier kommt es seit drei Jahrzehnten zum dauerhaften Funkenflug.

In einem der vielen Innovationsprojekte der Firma Stöbich ist gemeinsam mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Goslar und weiteren Partnern ein wirkungsvolles Brandschutzsystem für Lithium-Ionen-Akkus entstanden. Denn immer wieder kommt es vor, dass der beliebte Energiespeicher beim Laden oder bei mechanischen Einwirkungen in Flammen aufgeht. Kommt es also zum Kurzschluss im Stromspeicher, so verhindert die entwickelte Lösung eine Ausbreitung des Brandes und sorgt gleichzeitig dafür, dass keine giftigen Gase austreten. Interessant ist dies zum Beispiel für Elektrofahrzeuge, Notstromversorgungen in Industriegebäuden sowie für Photovoltaik-Hausspeicher. Der Akku-Brandschutz wird zukünftig direkt im Sensorik- und Batterietestzentrum auf dem Energie-Campus der TU Clausthal in Goslar getestet.

„Unternehmen wie Stöbich zeigen eindrucksvoll, dass der Mittelstand eine treibende Kraft für regionale Innovationsprozesse ist“, sagte Michael Koch, Vorsitzender des Innovationsnetzwerks Niedersachsen. „Der niedersächsische Mittelstand engagiert sich vielfältig in Forschungskooperationen und als Partner im Technologietransfer. Die Unternehmen leisten so einen wichtigen Beitrag zum Wissensgewinn, zur Ausbildung des technischen Nachwuchses und zur Regionalentwicklung. Hierbei unterstützen die Mitglieder des Innovationsnetzwerks durch Beratung, Kontaktvermittlung und Fördermittel.“

Professor Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal und zurzeit zweiter Vorsitzender des Innovationsnetzwerks, kann das nur bestätigen: „Viele Unternehmen in der Region arbeiten eng mit den wissenschaftlichen Einrichtungen vor Ort zusammen. So gibt es Kooperationen der Wirtschaft mit der TU Clausthal, dem CUTEC und dem EFZN. Auch mit der Wirtschaftsförderung und den Kammern arbeiten wir Hand in Hand. Daraus sind schon viele Produkte, Patente und Unternehmensgründungen entstanden.“

Südniedersachsen soll zukünftig eine Schwerpunktregion des Landes in der Innovationsförderung bilden. Aber auch in den restlichen Landesteilen sollen Innovationen mit Hilfe europäischer Fördermittel besonders unterstützt werden. Aktuell werden dazu die Richtlinien von den Ministerien und der niedersächsischen Staatskanzlei vorbereitet. „Die aktuellen Fördermöglichkeiten laufen Ende 2014 aus. Wir brauchen jetzt schnell die neuen Förderprogramme, damit der Innovationsprozess in unserem Land nicht abreißt“, betonte Koch.

Weitere Informationen:


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Michael Koch (Vorsitzender Innovationsnetzwerk Niedersachsen), Dr. Jochen Stöbich (Stöbich Brandschutz GmbH) und TU-Präsident Professor Thomas Hanschke (v.l.) mit Brandschutzelementen für Lithium-Ionen-Akkus. Foto: IN