Als wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Clausthal behandelt das EFZN zusammen mit den Universitäten Braunschweig, Göttingen, Hannover und Oldenburg Fragen zur gesamten Energiewertschöpfungskette von der Rohstoffquelle bis zur Entsorgung. Symbolisch übergab die Ministerin einen Schlüssel für das Domizil, das für gut zwölf Millionen Euro umgebaut und eingerichtet worden ist, an Clausthals Universitätspräsidenten Professor Thomas Hanschke sowie den Vorstandsvorsitzenden des EFZN, Professor Hans-Peter Beck. Rund 80 Wissenschaftler, die bereits vor zweieinhalb Jahren in einem Nebengebäude die Forschung aufgenommen hatten, beziehen nun ihre Arbeitsplätze und Labore im Haupthaus.
„Der Schritt der TU Clausthal vom Oberharz in die Region nach Goslar ist der richtige“, stellte Universitätspräsident Hanschke angesichts der dynamischen Entwicklung des EFZN heraus. Goslar und Clausthal hätten mit der Weiterentwicklung des Energie-Campus eine gemeinsame Aufgabe und stünden am Beginn einer für beide Seiten Nutzen stiftenden Freundschaft. „Wir können stolz sein auf das, was hier passiert ist“, ergänzte Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies und versprach: Die Stadt werde den Ausbau des Energie-Campus' weiter fördern.
„Die Landesregierung verbindet mit der Einweihung des EFZN die Erwartung, dass der gute Ruf Niedersachsens als Energieforschungsland zusammen mit den Partnern in Norddeutschland weiter ausgebaut wird“, sagte Wissenschaftsministerin Wanka. Professor Beck griff die Erwartungshaltung auf: „Unser Anspruch reicht über Niedersachsen hinaus.“ Am EFZN werden Wissenschaftler aus den Natur-, Ingenieur-, Rechts- sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften unter einem Dach gemeinsam arbeiten und forschen.
Diese fächer- und hochschulübergreifende Herangehensweise wird zentrales Merkmal der Einrichtung sein, erläuterte Beck: „Die Energieforschung wird dann wirksame Lösungsvorschläge hervorbringen, wenn sie nicht nur disziplinär und abgeschottet Teilaspekte des jeweiligen Problems betrachtet, sondern - wo immer sinnvoll - von vornherein als interdisziplinäre Forschung ansetzt.“ Auf der Grundlage dieser zeitgemäßen wissenschaftlichen Arbeitsweise sehen sich die Forscher am EFZN nachhaltigen Energieversorgungskonzepten verpflichtet. „Die Industrieländer können und müssen eine Vorreiterrolle für die Entwicklung und Realisierung von nachhaltigen Energiesystemen übernehmen“, forderte der EFZN-Chef. Insbesondere die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern müsse reduziert werden.
Tage der offenen Tür und Energiemesse
Am Freitag und am Samstag, 18. und 19. Juni, präsentiert sich das EFZN jeweils von 10 bis 18 Uhr mit zwei Tagen der offenen Türen. Parallel dazu findet auf dem Gelände bis Sonntag die Energiemesse 2010 statt, die unter dem Motto „Wissen schafft Energie“ steht. Das Clausthaler Institut für Elektrische Energietechnik wird beispielsweise einen Tesla Roadster ausstellen. Das rein elektrisch betriebene Fahrzeug ist erst am Mittwoch aus Monaco eingetroffen. Es dient dem Institut künftig als Forschungsplattform, um praxisnahe Erkenntnisse zum Fahrverhalten und zur Batteriealterung zu gewinnen.
Kontakt:
TU Clausthal
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