„Mit dem CDIHK erreicht die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Hochschulen eine neue Dimension. Ich bin überzeugt davon, dass das Projekt eine Erfolgsgeschichte wird”, sagte Professor Hanschke nach dem Vertragsabschluss in der pulsierenden 15-Millionen-Einwohner-Stadt im Westen Chinas. Auch Amtskollege Li unterstrich die neue Qualität der Partnerschaft: „Das Hochschulkolleg wird beispielgebend für die Kooperation mit anderen Universitäten sein.” Zudem wünschte er: „Die Einrichtung soll den Geist deutscher Ingenieurkunst verströmen.”
Sowohl in Clausthal als auch in Chengdu wird das neue Hochschulkolleg als institutionalisierte Einrichtung zum 1. September 2019 an den Start gehen. Beide Standorte werden, rechtlich unabhängig, über eine gemeinsame virtuelle Organisationsstruktur verbunden sein. Das bilaterale Projekt beginnt mit drei identischen Studiengängen – Geoumwelttechnik (Geoenvironmental Engineering), Informatik und Elektrotechnik – sowie einem Promotionskolleg.
Bundesministerium unterstützt Clausthaler China-Strategie
Wer am CDIHK studiert und sich auf dem Campus in Südniedersachsen und in Fernost ausbilden lässt, erhält einen Doppelabschluss der traditionsreichen Harzer Universität und der chinesischen Exzellenzuniversität. Zum Auftakt werden 100 Studierende aus Chengdu nach Clausthal kommen, später sollen es pro Jahrgang 150 sein. Das Projekt passt ideal in die China-Strategie des Bundes. „Die deutsch-chinesische Kooperation ist richtig und wichtig. Die jüngsten chinesischen Erfolge und Investitionen in Forschung und Innovation machen das immer wieder deutlich.” Dies hat Anja Karliczek, Chefin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), dieser Tage in der Broschüre „40 Jahre deutsch-chinesische wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit” herausgestellt.
Zu den Unterstützern des CDIHK zählt auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der die Clausthaler Initiative als „innovativ und außergewöhnlich” bewertet und finanziell fördert. Daneben bringt sich die Wirtschaft ein. Unternehmen wie die Volkswagen AG und Continental AG wollen für die Studierenden Praktikumsplätze bereitstellen. Geplant ist, das Deutsch-Chinesische Internationale Hochschulkolleg an beiden Standorten – zusätzlich zu den regulären Professoren- und Mitarbeiterstellen – mit jeweils acht Stellen auszustatten, jeweils sechs Dozenten und zwei Sprachlehrer. Hinzu kommen weitere Stellen im flankierenden China-Kompetenzzentrum der TU Clausthal, das vom BMBF gefördert wird.
Sichuan University übernimmt Hauptteil der Finanzierung
„Dem CDIHK liegt die Idee zugrunde, die Wissenschaft in einem identischen Kontext voranzubringen und sich dabei interkulturell inspirieren zu lassen“, erklärte Hanschke. Der chinesischen Seite gehe es um eine innovative, hochwertige, internationale Ausbildung mit dem Gütesiegel „Made in Germany”, so die Vertreter der Sichuan University. „Neben der Lehre wird die Forschung im CDIHK zunehmend an Bedeutung gewinnen”, ergänzte Professor Alfons Esderts, der als Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer ebenfalls zur China-Delegation der TU zählte. So werden 40 Doktorandenstipendien in das Projekt einfließen. Die Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro für das gesamte CDIHK wird laut Vertrag zu etwa drei Vierteln von der chinesischen Seite übernommen. Für den Clausthaler Teil werden auch Fördermittel eingebracht. Die TU schreitet mit dem ambitionierten Großprojekt in ihrer Internationalisierungsstrategie voran, steigert das wissenschaftliche Renommee und holt weitere Studierende in den Oberharz.
Mehr als zwei Jahre intensiver Vorbereitung waren dem feierlichen Unterzeichnen der Verträge für das CDHIK vorausgegangen. Die Idee eines bilateralen Hochschulkollegs entstand am 10. April 2016. Es war der Tag, als der damalige chinesische Forschungsminister Professor Wan Gang, ein Clausthaler Alumnus, an der TU zum Honorarprofessor bestellt worden war. Beim Verwirklichen des Plans kam den Clausthalern ihre lange China-Tradition zugute. Seit 2004 unterhält die Hochschule intensive Beziehungen zur Sichuan Universität, die 70.000 Studierende und 11.000 wissenschaftliche Beschäftigte zählt. Von Anfang an kennen sich die Präsidenten Professor Thomas Hanschke und Professor Heping Xie, der bis vor kurzem an der Spitze der chinesischen Universität stand und Ehrendoktor in Clausthal ist. Viel Vertrauen, ja Freundschaften sind entstanden. Zum Gelingen des CDIHK trugen auch der China-Beauftragte der TU, apl. Professor Michael Z. Hou, und weitere Fachexperten bei.
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