Der MUT ist eine Vereinigung von namhaften Betrieben, die jährlich rund acht Milliarden Euro umsetzen und die zum Teil von Clausthaler Absolventen geführt werden.
„Ziel könnte es sein, eine gemeinsame Denkfabrik zu schaffen, indem man sich auf hoher Ebene regelmäßig trifft. Dabei sollten Prozessinnovationen gedacht und in Projekte umgesetzt werden“, regte Dr. Hans-Bernd Pillkahn aus dem MUT-Vorstand an. Denn die strategische Ausrichtung der Oberharzer Uni und die Zukunftsfragen der deutschen Metallindustrie seien vielfach deckungsgleich. „Die TU Clausthal ist dialogfähig. Viele aus dem Professorenkollegium kommen aus der Industrie und sind mit den Problemen in der Wirtschaft vertraut“, sagte Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke.
Unternehmer beeindruckt von Vernetzung unter den Lehrstühlen
Die Unternehmerseite zeigte sich von der Offenheit der Uni gegenüber der Wirtschaft ähnlich beeindruckt wie von der engen Vernetzung unter den einzelnen Lehrstühlen. Beides war in den Präsentationen der Clausthaler Wissenschaftler deutlich geworden, die den Vertretern der Unternehmen Deutsche Edelstahlwerke GmbH, Honsel AG, Grillo-Werke AG, RHM Rohstoff-Handelsgesellschaft mbH, Wuppermann AG und Bilstein GmbH & Co. KG einen Eindruck ihrer Forschung vermittelt hatten.
Zum Auftakt besuchte die Delegation das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) in Goslar. EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck stellte Wege zu mehr Energieeffizienz in der verbrauchsintensiven Industrie vor. Danach führte Professor Reinhard Scholz durch das Clausthaler Institut für Energieverfahrens- und Brennstofftechnik. Neue Ansätze in der Automatischen Identifikation und Datenerfassung (Auto ID) zeigten die Professoren Martin Vossiek und Jörg Müller auf. Auf diesem Gebiet hat die TU Clausthal mit Unterstützung des Metall-Unternehmertisches bereits ein Montan-Leistungszentrum für Auto-ID-Technologien (MonLAID) gegründet. Projekte für die weltweit agierenden Unternehmen Bilstein, Rheinzink und Wuppermann sowie die Benteler Stahl/Rohr wurden umgesetzt. „In zwei Jahren der Zusammenarbeit ist hier schon eine solide Basis zu diesen die Zukunft der Logistik bestimmenden Hochtechnologien gelegt worden“, bestätigte Pillkahn.
Bundesforschungsministerium fördert Großprojekt
Schließlich interessierten sich die „Metaller“ für die innovativen Arbeiten der TU und der Clausthaler Umwelttechnik-Instituts GmbH (Cutec) auf dem Gebiet der Rohstoffeffizienz. Den weit fortgeschritten Stand der Großprojekte über das Entzinken und Entzinnen von Stahlschrott, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden, erläuterten die Professoren Otto Carlowitz (Cutec-Geschäftsführer) und Eberhard Gock (TU-Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik). Auch diese Arbeiten sind vom MUT angeregt und begleitet.
„Wir haben gesehen, dass Wissenschaft auch etwas zum Anfassen sein kann“, resümierte Dr. Heinz Pfannschmidt von der Honsel AG, einem bedeutenden europäischen Aluminium-Gussunternehmen und anerkannten Automobilzulieferer, und formulierte im übertragenden Sinn als Ziel: „Sicher kann uns die TU Clausthal helfen, dass wir die in unserer Industrie vorhandenen PS noch besser auf die Straße bekommen.“
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