Mediziner und Ökonom diskutieren Drogenproblem

Osterode/Clausthal-Zellerfeld. Wie können sich der Einzelne und die Gesellschaft vor Drogen wie Heroin schützen? Gibt es für „Junkies“ einen Weg zurück ins normale Leben? Ein Mediziner und ein Volkswirt wollen in der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft im Rathaus“ am kommenden Donnerstag, 15. November, in Osterode (20 Uhr, Eisensteinstraße 1, Ratssaal) aus zwei grundverschiedenen Perspektiven Antworten auf die Fragen geben.

Referent Dr. Markus Zedler, Oberarzt der Medizinischen Hochschule Hannover, hat 2002 ein bundesdeutsches Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung Abhängiger geleitet. Viele, die man längst abgeschrieben hatte, lösten sich damals aus dem kriminellen, elenden Milieu oder wurden vor dem Drogentod bewahrt. Zedler beginnt seinen Vortrag mit der provokanten Frage „Heroin für Süchtige bald auf Rezept?“

Dem stellt Professor Mathias Erlei, Leiter des Instituts für Wirtschaftswissenschaft der TU Clausthal, eine ökonomische Betrachtung zur Eindämmung illegaler Drogenmärkte gegenüber. Der Ansatz des Volkswirtschaftlers in verknappter Form: Der Staat übernimmt die Drogenverteilung - zum geringen Selbstkostenpreis - an Schwerstabhängige und entzieht dem illegalen Rauschgiftmarkt damit die extrem hohe Gewinnmarge. So kann der Markt für Dealer „ausgetrocknet“ werden.

Zu der zweistündigen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, die ebenso Erkenntnis wie Zündstoff verspricht, laden ein das Mekom Regionalmanagement, die Stadt Osterode und die Technische Universität Clausthal.

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