Materialforscher Schmid-Fetzer in den Ruhestand verabschiedet

Clausthal-Zellerfeld. Professor Rainer Schmid-Fetzer aus dem Institut für Metallurgie der TU Clausthal ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 68-jährige Wissenschaftler, der mit seiner Gruppe das Gebiet Thermochemie und Mikrokinetik bearbeitet, ist insbesondere für seine herausragende Forschungsleistung im Bereich der Legierungen mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet worden.

So erhielt Schmid-Fetzer in San Diego (USA) den renommierten TMS William Hume-Rothery Award 2014. Diese Ehrung wird von der größten amerikanischen Gesellschaft für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (TMS - The Minerals, Metals and Materials Society) vergeben. Sie würdigt damit „herausragende wissenschaftliche Führungskräfte auf dem Forschungsgebiet der Legierungen“. Vor fünf Jahren hatte der Clausthaler bereits in England den „Hume-Rothery Prize“ bekommen. Diese Auszeichnung wird von der Organisation IoM3 überreicht, einem Zusammenschluss der britischen Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Materialien und Werkstoffe. Schmid-Fetzer zählt somit zu den wenigen Materialwissenschaftlern weltweit, die sowohl Träger des William Hume-Rothery Award (USA) als auch des Hume-Rothery Prize (England) sind.

In China, Korea und natürlich Deutschland hat Schmid-Fetzer ebenfalls Preise erhalten, etwa die Tammann-Gedenkmünze von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde. In der Fachwelt wird sein tiefes theoretisches Verständnis über die Thermodynamik von Materialien und Phasendiagramme geschätzt. Schmid-Fetzer ist Autor oder Co-Autor von weit über 300 wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Rainer Schmid-Fetzer hat 1973 seinen Abschluss als Diplom-Physiker an der TU Clausthal gemacht. Vier Jahre später ist er im Oberharz am damaligen Institut für Eisenhüttenkunde und Gießereiwesen promoviert worden, die Habilitation folgte 1980. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA an der University of Wisconsin Madison übernahm er dort eine Gastprofessur. Wieder zurück in Clausthal, erhielt er 1986 den Titel außerplanmäßiger Professor und baute eine über Jahrzehnte erfolgreiche Arbeitsgruppe auf.

An der TU Clausthal wird Schmid-Fetzer auch künftig anzutreffen sein, zumal er noch vier DFG-Projekte leitet. „Die Forschung macht mir weiter einen Riesenspaß. Ich möchte jetzt gerne eine Phase einleiten, in der ich mehr Kür und weniger Pflicht mache“, so der „Ruheständler“, der sich immer auch für den Clausthaler Hochschulsport engagierte und 1976 niedersächsischer ADAC-Automobil-Rennsportmeister war.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Professor Rainer Schmid-Fetzer (rechts) nimmt die Dankesurkunde von Dr. Georg Frischmann, hauptberuflicher Vizepräsident der TU Clausthal, entgegen. Foto: Melanie Bruchmann