„Die Unternehmen zeigen großes Interesse an der Veranstaltung und kommen auf uns zu“, berichtet Professor Armin Lohrengel. In Zeiten schneller technologischer und digitaler Entwicklung schätzen es die Firmen, sich von kreativen Studierenden inspirieren zu lassen. Auf der anderen Seite nutzen die Studierenden gerne die Gelegenheit, sich schon im Studium mit Experten auszutauschen und die Industrie und deren Arbeitsweise kennen zu lernen. Unternehmen wie Volkswagen, Miele, Claas, Sennheiser (Audiotechnik) oder Otto Bock (Medizintechnik) haben mit ihren Entwicklungsingenieuren bereits an dem Programm teilgenommen.
„Der Ablauf ist aufwendig und geht weit über eine normale Vorlesung hinaus, aber das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand“, sagt IMW-Institutsleiter Lohrengel. Vor Beginn der Vorlesung werden Aufgabenstellungen mit den Experten des Unternehmens diskutiert, bis sich ein Thema aus dem Innovationsumfeld des Industriepartners herauskristallisiert. Es folgt ein Kick-off-Meeting und danach für die Studierendenteams die mehrwöchige Bearbeitungsphase. Während dieser Zeit werden die angehenden Ingenieure intensiv durch das Unternehmen und das Institut betreut. Ebenfalls dazu gehören eine Exkursion und eine Abschlusspräsentation mit Wettbewerbscharakter, auf der die besten Konstruktionsergebnisse prämiert werden.
Baker Hughes als Industriepartner
In diesem Jahr kooperierten die Clausthaler Maschinenbauer mit Baker Hughes, einem weltweiten Technologieführer auf dem Gebiet der Bohrtechnologie. Das Unternehmen brachte sich gleich mit mehreren Beschäftigten ein, vom technischen, promovierten Experten bis zum Abteilungsleiter. „Dies zeigt eindrucksvoll das große Interesse für diese Art der Zusammenarbeit mit Studierenden. Die Hauptthemen der Kooperation – Innovation, Kreativität und Entwicklungsmethodik bei Produktentwicklungen – sind für die Zukunft eines Unternehmens ähnlich wichtig wie der aktuelle Betriebserfolg“, unterstreicht Professor Lohrengel.
Fachlich ging es ums Bohren, und zwar bis in eine Tiefe von zwölf Kilometern. Da unten gibt es keinen Strom, kein Licht, nur Gestein, Schlamm und sehr hohe Temperaturen. Trotz solch immenser Tiefen biegen die Fachleute beim Bohrprozess ab nach oben, unten, links, rechts und treffen das Ziel bis auf wenige Meter genau. Im Wettbewerb der Studierenden ging es nun darum, wie der Bediener an der Oberfläche mit der Bohrerspitze – bestückt mit Hochtechnologie, die man sonst nur bei der NASA findet – kommunizieren kann. „Die diesjährige Aufgabe stand damit auch in Bezug zu den Kernkompetenzen unserer Universität. Die TU Clausthal betreibt in Celle in direkter Nachbarschaft zur einschlägigen Industrie den Drilling Simulator, ein Forschungszentrum für Hochleistungsbohrtechnik, und hat eines der weltweit führenden Bohrinstitute“, so Professor Lohrengel.
Unkonventionelle Lösungen kommen bestens an
Die kreativen Lösungsvorschläge der Studierenden kamen bei den Profis gut an. Es sind die unkonventionellen, teils grundsätzlich neuen und manchmal auch etwas quer gedachten Ansätze, von denen sich die etablierten Entwickler anregen lassen. Den Wettbewerb um die beste Konstruktionsidee gewann in diesem Jahr die Gruppe mit Fabian Bock, Merle Neumann, Tobias Siebeck und Finja Zilian. „Es macht einfach Spaß, sich mit Herausforderungen zu beschäftigen, die auch bei Marktführern bestimmter Technologien gerade ganz aktuell sind“, so das studentische Quartett.
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