Ljubljana-Universitätswoche 2024 an der TU Clausthal

Mit keiner anderen ausländischen Hochschule kooperiert die TU Clausthal schon so lange wie mit der Universität Ljubljana: Seit 68 Jahren treffen sich Delegationen beider Einrichtungen regelmäßig.

Seit vielen Jahren finden die offiziellen Treffen im zweijährigen Rhythmus abwechselnd an beiden Universitäten als sogenannte Universitätswochen statt. Vom 17. bis 20. Juni richtete TU Clausthal diese Zusammenkunft aus. Zur „Ljubljana-Universitätswoche 2024“ war eine fünfköpfige Delegation aus der mit 38.000 Studierenden größten slowenischen Universität im Oberharz zu Gast. Empfangen wurde sie unter anderen vom Kooperationsbeauftragten Prof. Winfried Daum und vom Dekan der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften, Prof. René Wilhelm. Angeführt wurde die slowenische Delegation vom Kooperationsbeauftragten Prof. Goran Kugler. Später stieß der Vizerektor für Internationales und Qualität der Universität Ljubljana, Prof. Boštjan Markoli, hinzu.

Dr. Sebastian Dahle – ein Clausthaler an der Universität Ljubljana

Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der Universitätswoche war das materialwissenschaftliche Kolloquium am 18. Juni im Hörsaal des Instituts für Metallurgie, in dem die Wissenschaftler aus Ljubljana in fünf Vorträgen über ihre Forschungsarbeiten berichteten. Das Themenspektrum war breit und adressierte aktuelle Fragestellungen der Mikrostrukturforschung metallischer Werkstoffe ebenso wie biokompatible Werkstoffentwicklung für medizinische Anwendungen, Plasmabehandlung von Oberflächen und nachhaltige Nutzung biogener Abfälle. Die enge Verbundenheit zwischen beiden Universitäten kommt auch in der Person des jüngsten Ljubljanaer Delegationsmitglieds Dr. Sebastian Dahle zum Ausdruck: Dr. Dahle hat in Clausthal Physik studiert und an der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften promoviert, bevor er mit einem Forschungsstipendium als Postdoktorand an die Biotechnologische Fakultät nach Ljubljana wechselte, wo er heute eine Assistenzprofessur innehat.

An das Kolloquium schloss sich ein Gespräch beider Delegationen mit dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Christian Bohn, an. Schwerpunkt war die Internationalisierung und Kompatibilisierung des modularisierten Studienangebots beider Universitäten, um den Austausch von Studierenden zu erleichtern und zu fördern. In diesem Zusammenhang sind die gemeinsamen Sommerschulen in englischer Sprache für Studierende aus Clausthal und Ljubljana zu erwähnen. Die schon seit einigen Jahren abwechselnd in Clausthal und Ljubljana stattfindende Sommerschule „Renewable Resources“ wird durch eine weitere Sommerschule „Methods in Surface Science“ ergänzt, die in diesem Jahr im Oktober erstmals an der TU Clausthal ausgerichtet wird.

Das offizielle Programm an diesem Tag wurde mit einem Besuch der Forschungsbrauerei abgeschlossen. Das besondere Verfahren zum Brauen von Leichtbieren mit vollem Geschmack, von Prof. Frank Endres ausführlich erläutert und mit einem Vor-Ort-Tasting demonstriert, fand großes Interesse.

Lithiumgewinnung und Wasseraufbereitungstechnik im Fokus

Der 19. Juni stand ganz im Zeichen von Exkursionen und wissenschaftlichem Austausch. Beim Besuch der Albermarle Germany GmbH in Langelsheim gab Dr. Rolf Sanders, Leiter Prozesstechnologie, der slowenisch-deutschen Gruppe einen Überblick über die Geschichte der großtechnischen Lithiumgewinnung sowie des Firmenstandortes Langelsheim und informierte über die Produktionsbereiche der Firma. Anschließend führte er durch eine Anlage zur Aufbereitung von lithiumhaltigen Lösungen, die z.B. aus einem Recyclingprozess von Lithium-Batterien stammen können. Von der Technik dieser Anlage zeigten sich die Gäste beeindruckt.

Am Nachmittag präsentierte der Leiter der Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld, Stefan Poehling, der Gruppe die neue Trinkwasseraufbereitung der Stadt am Hirschler Teich. Auch hier hinterließen die Anlagen und Prozesse, die dem modernsten Stand der Wasseraufbereitungstechnik entsprechen, einen nachhaltigen Eindruck.

Das Programm fand einen harmonischen Ausklang bei einem Abschlusstreffen beider Delegationen. Mit dabei waren Prof. Heike Schenk-Mathes, die Vizepräsidentin für Gleichstellung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die auch für Internationales zuständig ist, sowie Vizepräsident Prof. Bohn. Alle bekräftigten die Fortführung und Intensivierung der Hochschulkooperation. Schon im kommenden Jahr wird eine Delegation aus Ljubljana zu den Festlichkeiten der 250-Jahr-Feier der TU Clausthal erwartet. Und in zwei Jahren wird eine Gruppe aus Clausthal in der slowenischen Hauptstadt mit den Kolleginnen und Kollegen aus Ljubljana das 70-jährige Bestehen dieser ältesten internationalen Kooperation beider Universitäten begehen.

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Firmenbesuch der Delegation aus Ljubljana und ihrer Gastgeber von der TU Clausthal bei Albermarle Germany GmbH in Langelsheim. Foto: Albermarle