Als Regina Semmler-Ludwig Mitte der 1990er Jahre an die TU Clausthal kam, zog das Sportinstitut der Universität gerade um: von der Sporthalle im Aula-Gebäude, dem heutigen Plenumssaal, in die Sportanlagen auf der Tannenhöhe, die zuvor von der Bundeswehr genutzt worden waren. Für die Sportwissenschaftlerin und den Hochschulsport der Oberharzer Universität ergaben sich dadurch ganz neue Möglichkeiten. Das Angebot der Sportarten wurde immer umfangreicher, zeitweise konnten die Studierenden aus mehr als 70 Disziplinen auswählen. Neben dem traditionellen Campuslauf und verschiedenen Hochschulmeisterschaften erfreuten sich das Boothaus- und das Sommersportfest, das Frau Semmler-Ludwig mit dem Team des Sportinstituts (SITUC) organisierte, großer Beliebtheit. „Mein Ziel war es immer, möglichst viele Studierende und Mitarbeitende der Universität zum aktiven Sporttreiben zu motivieren“, betont sie.
Das Studium (Diplompädagogik für Sport und Biologie) hatte Regina Semmler-Ludwig an der Universität Rostock absolviert. Es folgten Promotion (Biomechanik/Sportmotorik) und Habilitation (Sportwissenschaft) ebenfalls in Rostock. Forschungssemester verbrachte die passionierte (Beach-)Volleyballerin an der TU Berlin und der University of California Los Angeles sowie der University of California Santa Cruz. 1996 übernahm sie die Leitung des Sportinstituts der TU Clausthal und wurde 2001 zur Honorarprofessorin bestellt. Mehr als ein Jahrzehnt engagierte sich die Clausthalerin auch als Bildungsverantwortliche im Hochschulsportverband Niedersachsen/Bremen. In dieser Zeit belegte das Sportinstitut der TU Clausthal mehrfach vordere Plätze im Bildungsranking des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh).
Vor fünf Jahren zählte Frau Semmler-Ludwig zu den Initiatoren des innovativen Bachelor-Studiengangs Sportingenieurwesen. Außerdem arbeitete sie als Dozentin in der Studienrichtung Biomechanik des Studiengangs Maschinenbau. In der Lehre widmet sie sich hauptsächlich der Bewegungswissenschaft sowie interdisziplinären Projekten in Kooperationen, etwa mit Prof. Maren Witt, Sportbiomechanikerin an der Universität Leipzig. Frau Prof. Semmler-Ludwig unterzeichnete für die TU Clausthal den Kooperationsvertrag als offizielle Partnerhochschule des Spitzensports und kooperierte mit dem Landestrainer für Biathlon des Niedersächsischen Skiverbandes, Rico Uhlig. Zudem hat sie am Sportinstitut mit Unterstützung des SITUC-Teams ein modernes Bewegungsanalyse-Labor aufgebaut.
Sebastian Sdrenka neuer Leiter des Sportinstituts
Am 1. September hat nun Dr.-Ing. Sebastian Sdrenka die Leitung des Sportinstituts übernommen. In dieser Funktion sind die weitere Entwicklung des Studiengangs Sportingenieurwesen, die wissenschaftliche Profilbildung des Instituts und der Aufbau von neuen Kooperationen mit Industrie, Forschung und Verbänden zentrale Aufgabenfelder.
Der promovierte Materialwissenschaftler, der auch an der TU Clausthal studiert hat und zuletzt am Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik beschäftigt war, kennt sich auf dem Gebiet des Sports bestens aus. Mehr als ein Jahrzehnt ist der Triathlet an der Universität ehrenamtlich als Sportreferent, als Obmann und Übungsleiter sowie in der Senatskommission für den Hochschulsport tätig gewesen. Von 2011 bis 2015 war er im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes aktiv, hat zahlreiche Deutsche Hochschulmeisterschaften besucht und die Studierenden-Nationalmannschaft auf internationalen Wettkämpfen begleitet. Weitere Engagementfelder sind der Aufbau eines Gesundheitsmanagements speziell für die Zielgruppe der Studierenden (SGM) an der TUC mit dem Projekt „TUCmove“ sowie die Dopingprävention.
„Mein erstes Ziel ist, ein Profil, neue Themen und Forschungsbereiche für den Studiengang festzulegen. Ich kann mir gut vorstellen, die Entwicklung von Sportgeräten für den Gesundheitsbereich, vor allem für lebendige, bewegte Lernorte an der TUC, voranzutreiben, als Projekt von Studierenden für Studierende“, so Sdrenka.
Den Bereich Hochschulsport leitet weiterhin kommissarisch Stefan Marxen.
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