Lehrerfortbildung der besonderen Art an der TU Clausthal

Clausthal-Zellerfeld. Die Technische Universität Clausthal hat zahlreiche neue Fürsprecher im Landkreis Verden gewonnen. Einen Tag lang hatten 32 Lehrer und Ingenieure aus dem südöstlichen Bremer Umland die Hochschule im Oberharz besucht - und mit einem positiven Gesamteindruck die Heimreise angetreten.

„Ist ja irre!“ oder „Was es heutzutage alles gibt!“ waren Aussprüche, die den Gästen mehrfach über die Lippen kamen. Diese Anerkennung bezog sich zum einen auf Forschungsprojekte der Universität, die sie in Laboren und Werkstätten besichtigt hatten, zum anderen auf Vorführungen aus verschiedenen Instituten, die ihnen unter der Regie des „Flying Science Circus“ der TU gezeigt wurden.

Warum allerdings wählt eine Gruppe aus dem Raum Verden für eine „Uni-Fortbildung“ ausgerechnet Clausthal aus? Seit zehn Jahren gibt es dort einen Technikwettbewerb der Stiftung Kreissparkasse Verden, eine Art „Jugend forscht“ auf Kreisebene mit jeweils rund 250 Schülern. Jurychef dieser jährlich mit 25.000 Euro gesponserten Konkurrenz ist der Clausthaler Prof. Dr.-Ing. Uwe Bracht, der aus der Region Bremen stammt. Als Dank dafür, dass die Juroren und Betreuer ehrenamtlich jungen Menschen das Thema Technik näher bringen, hatte Uni-Dozent Bracht die Gruppe an die TU Clausthal eingeladen.

Im Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit, Brachts Wirkungsbereich, brachte Institutskollege Prof. Dr.-Ing. Alfons Esderts den Lehrern und Ingenieuren zunächst das Thema Betriebsfestigkeit näher, also die Lebensdauer von Technik. Ein normales Auto etwa sei für 300.000 Kilometer ausgelegt, ein Flugzeug für 70.000 Starts und ein Schienenfahrzeug für etwa 30 bis 40 Jahre. „Um Bauteile entsprechend dimensionieren zu können, werden im Betriebsfestigkeitslabor unserer Hochschule - auf Universitätsebene deutschlandweit das größte seiner Art - beschleunigte Experimente durchgeführt“, erläuterte Esderts. Die Prüfstände zur Betriebsfestigkeit besichtigten die Gäste ebenso wie das Virtual-Reality-Labor. Diese Einrichtung zeigt auf dreidimensionalen Großbildwänden, wie moderne Fabrik- und Anlagenplanung praktiziert werden kann.

Einen Einblick in die Gießereitechnik bekamen die Besucher in der Aula der Hochschule. Es folgten Vorführungen zur Elektrochemie, Strömungsmechanik, Technischen Informatik und zum Recycling. Das Aula-Programm fand im Rahmen des Wissenschaftszirkus statt und begeisterte mit Experimenten für das Thema Technik. Ziel ist es, dass sich aus den Kostproben des „Flying Science Circus“ weitere Auftritte an Schulen in der Mittelweserregion ergeben.

Dr. Beate Patolla, Geschäftsführerin der Stiftung Kreissparkasse Verden, hat der Tag an der TU Clausthal jedenfalls überzeugt: „Wenn mich jetzt Jugendliche nach einer Technischen Uni fragen, kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen: Schau dir doch mal die TU Clausthal an.“ Einige Schüler haben dies bereits getan. „Bei unserer Juniorakademie waren drei blitzgescheite 11-Jährige aus Verden an der Aller dabei, die Professor Bracht als Juror des Technikwettbewerbs auf unser Angebot für Hochbegabte aufmerksam gemacht hatte“, berichtete Jochen Brinkmann von der Kontaktstelle Schule-Universität. Er ist auch Ansprechpartner für den Flying Science Circus

(brinkmann@tu-clausthal.de).

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Personen betrachten ein Fertigprodukt

Nachdem die Lehrer und Ingenieure aus dem Raum Verden Labore der TU Clausthal besichtigt hatten, stellten sie sich zum Gruppenfoto.