Landesregierung zeigt viel Interesse für Harzer Thema Recycling

Clausthal-Zellerfeld. Die TU Clausthal und die Harz-Region positionieren sich immer stärker auf dem Zukunftsfeld des Recyclings. Dies ist beim Universitätsbesuch von Almut Kottwitz, Staatssekretärin im niedersächsischen Umweltministerium, deutlich geworden.

Zunächst hatte sich die Umwelt-Staatssekretärin das Unternehmen Recylex in Goslar angeschaut und über die Wiederverwertung von Blei aus alten Batterien informiert. Daneben wurde der Recycling-Cluster „Rewimet“ vorgestellt. Daran sind beispielsweise die TU Clausthal, das Clausthaler Umwelttechnik-Institut und zahlreiche regionale Industriebetriebe beteiligt. Ziel dieses Verbundes ist es, Recyclingstrategien und -technologien zu entwickeln, um wirtschaftsstrategische Metalle wie etwa Germanium, Gallium und Indium aus Abfällen wiederzuverwerten.

Mit der Besichtigung des Clausthaler Instituts für Aufbereitung setzte der Gast aus der Landeshauptstadt seinen Besuch im Harz fort. Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke und Professor Daniel Goldmann stellten die Universität und den Forschungsschwerpunkt Recycling vor. Inzwischen arbeiten 16 Institute der TU Clausthal im „Cluster Recycling“ mit. Neben Ingenieuren und Naturwissenschaftlern aus dem Oberharz bringen sich Umweltpsychologen der Universität Magdeburg und Umweltpolitologen aus Berlin ein. „Die Handy-Rücklaufquote liegt hierzulande bei nur 15 Prozent“, sagte Professor Goldmann. „Bei der Frage, wie wir diese Quote steigern können, sind auch die Umweltpsychologen gefragt.“

Die Staatssekretärin zeigte sich angetan von der Clausthaler Forschungskompetenz bei der Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen und der gleichzeitigen Marktführerschaft mehrerer Industrieunternehmen des Landkreises Goslar auf diesem Gebiet: „Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten beim Thema Recycling eng zusammen. Das ist eine Idee für den Harz, wie er wieder aufleben kann.“

Ähnlich hatte sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies geäußert, als er während seiner Sommerreise den Süden des Bundeslandes besuchte: „Das Recycling von Rohstoffen wird in Zukunft immer wichtiger werden. Deshalb haben im Harz auch Industriearbeitsplätze eine Zukunft.“ Ministerpräsident Stephan Weil lobte kürzlich in einem Zeitungsinterview ebenfalls die moderne Recyclingwirtschaft in der Harzregion und sagte: „Die Kooperation solcher Unternehmen mit der TU Clausthal müssen wir viel gezielter nutzen.“ Dafür stellte er Mittel in Aussicht.

Die Idee, in dem genannten Wirtschaftszweig Projekte anzuschieben, habe durch die „Initiative Zukunft Harz“ (IZH) eine neue Dynamik erfahren, unterstrich Professor Hanschke. Das Regionalentwicklungsprojekt IZH war Ende 2009 gestartet, um im Schulterschluss zahlreicher Partner eine Strategie für die wirtschaftliche Entwicklung zu erarbeiten.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz wird von Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke (l.) und Professor Daniel Goldmann durch das Institut für Aufbereitung geführt. Foto: Ernst