In den Tagen zuvor hatten 63 Jungforscherinnen und -forscher ihre insgesamt 36 Projekte in der Universitätsstadt vorgestellt. Der Wissenschaftsnachwuchs war bereits zum 36. Mal an der TU zu Gast. „Diese Veranstaltung lebt von den Ideen der jungen Menschen. Mit Jugend forscht möchten wir auf naturwissenschaftliche und technische Studiengänge und auch auf unsere Universität aufmerksam machen“, sagte Maria Schütte, seit rund 15 Jahren die Patenbeauftragte der TU Clausthal für das Event.
Einmal mehr beschäftigten sich die kreativen Jugendlichen - seit Beginn der Premiere von „Jugend forscht“ im Jahr 1965 haben deutschlandweit eine Viertelmillion Schüler daran teilgenommen - in ihren Arbeiten auch mit Alltagsproblemen. So nahm ein Trio im Fachgebiet Arbeitswelt die Spritpreise an Tankstellen unter die Lupe. Dabei räumte es mit dem Mythos auf, dass Kraftstoff zu Ferienbeginn teurer wird. Sieger in dieser Kategorie wurde Steffen Ryll aus Hildesheim. Der 18-Jährige entwickelte einen personalisierten Online-Stunden- und Vertretungsplan für Schüler und Lehrer. Bei aktuellen Planänderungen erhalten die Nutzer eine Benachrichtigung auf ihr mobiles Endgerät.
Plastikmüll ist ein Umweltproblem. Um Abhilfe zu schaffen, mischte der Chemie-Landessieger Tizian Lorenzen (17) aus Hannover Kunststoffpolymeren die einfachen und umweltverträglichen Stoffe Reisstärke und Natriumstearat bei. In feuchter Umgebung, im Meer oder im Erdboden wird Plastik dadurch viel schneller abgebaut. Im Fach Mathematik/Informatik überzeugten die Braunschweiger Malte Braband (19), Sonja Braband (15) und Niklas Braband (14) die Jury mit einer mathematischen Analyse des Verteilungsprozesses von Sammelbildern auf die Päckchen. Ihre Erkenntnisse dürften im Jahr der Fußball-EM viele Jugendliche interessieren.
Lars Witte (18) aus Peine errang den Landessieg in der Kategorie Technik mit einer neuartigen Jalousie. Sie spendet nicht nur Schatten, sondern als Sonnenkollektor auch Wärme. Ein Mikrokontroller berechnet dabei die optimale Ausrichtung der Lamellen. Mit dem Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit wurde Mauritz Fethke (15) aus Stade ausgezeichnet. Er entwickelte einen bionischen Elefantenrüssel, der künftig Menschen mit Behinderungen helfen oder auch in der Produktion eingesetzt werden könnte. Die roboterhafte Konstruktion wird pneumatisch bewegt und mit einem Mini-Computer gesteuert.
Weiterhin belegte Nora Siefert (16, Hannover) Platz eins in der Kategorie Biologie mit dem Projekt „Brillenschafe - genetische Untersuchungen einer alten Haustierrasse“. Und im Fachgebebiet Physik gab es gleich zwei Landessieger: Antje Burckhardt (18), Larissa Bergmann (18) und Gesa Pelloth (17) aus Lüneburg mit der Arbeit „Ultraschneller Teilchenregen“ sowie Ben Gade (17) und Jan Kube (18) aus Nienburg, die mithilfe der Soundkarte eines PC die sogenannte Boltzmann-Konstante und damit den absoluten Nullpunkt der Temperatur bestimmen konnten.
Unterstützt wurde die Jugend-forscht-Veranstaltung vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und vom Verein von Freunden der TU Clausthal.
Weitere Informationen: www.jufo.tu-clausthal.de
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