Um dem von technischen Instituten geprägten Campusgebiet „Feldgraben“ auch eine künstlerische Note zu verleihen, war die Plastik im November 1974 aufgestellt worden. Und zwar dort, wo heute das Clausthaler Zentrum für Materialtechnik steht. Das Kuriose daran: Kaum war das Kunstwerk damals errichtet, setzten ihm Harzer Stürme dermaßen zu, dass es umkippte. Die Verankerung im Beton musste daraufhin stabilisiert werden.
Angefertigt worden war die Freiplastik in Kiel nach dem Entwurf von Hans-Georg Andres aus Bad Gandersheim. Der Bildhauer und Plastiker zählte bis zu seinem Tod im Jahr 2011 zu den bekanntesten Gegenwartskünstlern des Elbe-Weser-Dreiecks. Bei der Skulptur für die TU Clausthal bilden drei Rohre aus verzinktem Stahl den Rahmen für ein Mittelstück aus wetterfestem Corten-Stahl (rostet an, aber vorrostet nicht). „Die Rohre versinnbildlichen die Harzer Fichten und das Mittelstück die Harzer Mineralien“, hatte Andres sein Werk einst beim Aufstellen erläutert. Die Kosten für die Kunst beliefen sich seinerzeit auf rund 40.000 Mark.
Heute, 39 Jahre später, ist die Plastik passender denn je. Restauriert vom Staatlichen Baumanagement Südniedersachsen und direkt neben dem Clausthaler Zentrum für Materialtechnik an der Leibnizstraße aufgestellt, thematisiert die imposante Konstruktion aus verschiedenen Stahlsorten exakt den Inbegriff des CZM: das Zusammenspiel von Materialien. Das Fundament für das Kunstwerk wurde dieses Mal so dimensioniert, dass ein Umkippen weitgehend ausgeschlossen werden kann. Über gepflasterte Wege ist das Gebilde von drei Seiten erreichbar.
Zu guter Letzt sei noch eine Anekdote von der Restaurierung berichtet. Als die zuständige Firma die Plastik mit einem Tieflader abholen wollte, musste sie zunächst unverrichteter Dinge wieder aus Clausthal-Zellerfeld abfahren. Der Grund: In einem der Rohre hatten sich Vögel eingenistet. Wie im Naturschutzgesetz vorgeschrieben, warteten die Handwerker - die Wiederherstellung und das Aufstellen des Objektes kosteten insgesamt 15.000 Euro - so lange, bis die Vögel ausgeflogen waren. Kurzum: Das stählerne Kunstwerk ist nun gewissermaßen auch ein Denkmal für den Naturschutz.
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