Bei der Vernissage schlug Dr. Georg Frischmann, der hauptberufliche Vizepräsident der Universität, den Bogen von der Wissenschaft zur Kunst mit einem Zitat des russischen Schriftstellers Maxim Gorki: „Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“ Dr. Frischmann sicherte dem Kunstseminar der TU weiter die Unterstützung der Hochschulleitung zu, denn die schönen Werke seien eine Bereicherung der Universität.
Seit dem Wintersemester 2002/03 bietet die TU Clausthal innerhalb des Studiums generale unter der Leitung von Bernd Gisevius ein Kunstseminar an. „Studierende aller Fachrichtungen erhalten eine Möglichkeit, ihre Kreativität in selbst gewählten Gestaltungsaufgaben frei zu entfalten“, erläuterte der Universitätszeichenlehrer bei der Ausstellungseröffnung vor rund 40 Gästen. Ein Dutzend Clausthaler Studierende, die neben ihrem Sinn für Technik einen Sinn für Kunst haben, nehmen das Angebot derzeit an.
Einer davon ist Fabien Diffé Kamga. „So eine produktive Seele ist mir noch nicht begegnet“, lobte Gisevius den jungen Mann aus Kamerun, der sogar seine Hosen selbst designt. „Seit meiner Kindheit begeistere ich mich für Kunst“, sagte der 24-jährige Maschinenbaustudent. Als er hörte, dass Clausthal die Geburtsstadt des Nobelpreisträgers Robert Koch ist, widmete er ihm ein Porträt. Es gehört zu den herausragenden Werken der Ausstellung.
Auch Ina Voß beschäftigte sich bei ihrem Exponat mit Robert Koch. Die Studentin der Rohstoffgeowissenschaften stieß bei der Materialauswahl auf altes Büttenpapier. Lehrer Gisevius erklärte, dass es sich dabei um einen Restbestand des Papieres handelt, auf dem Robert Koch als Schüler einst erste naturwissenschaftliche Studien betrieb. Der Onkel des großen Mediziners habe das Papier später gestiftet. Die Clausthaler Studentin nahm dies zum Anlass, die ersten Studien Kochs künstlerisch nachzuempfinden. Die entstandene Skizze wird in einer alten Schublade präsentiert, um anzudeuten: Dies ist dem jungen Robert Koch aus der Schublade gezogen.
Insgesamt werden 40, meist farbenprächtige Bilder in der Bibliothek rund um das dortige Café ausgestellt. Die Techniken, die den Werken zugrunde liegen, sind ganz unterschiedlich gewählt. Wer beim Anschauen der Exponate Lust bekommt, am Kunstseminar teilzunehmen, ist willkommen. Die Studierenden treffen sich immer mittwochs von 20 bis 22.30 Uhr im Dietzelhaus (Bergstraße 31).
Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de