Die Ausstellung zum „Blockseminar Kunst“ zeigt Malereien, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen. Arbeiten aus dem Bereich „Freies Gestalten“ tragen Titel wie „Seelensturm“, „Die Vögel“ oder „Augenstrudel“. Daneben sind auch Naturbeobachtungen wie Stillleben, Studien von Pflanzen oder Portraits zu sehen. Die Skulpturen der Studierenden sind sowohl naturalistisch als auch abstrakt: Sie bilden eine Walnuss nach oder tragen den Titel „Bremsscheibe im Herbst“.
Mit dem „Blockseminar Kunst“ erhalten Studierende aller Fachrichtungen die Gelegenheit, eigenständig künstlerisch und gestalterisch tätig werden zu können. Die Entscheidungen über das, was ein Teilnehmer ausdrücken möchte und wie er es in Kunst übersetzt, trifft jeder für sich, erklärt Bernd Gisevius. Er hatte das TU-Präsidium vor drei Jahren von dem Blockseminar überzeugt und leitet seitdem die Veranstaltung. „Ich zeige den Studierenden die gestalterischen und die technischen Möglichkeiten auf, die ihnen zur Verfügung stehen, um künstlerisch etwas auszudrücken“, so Gisevius. Der Clausthal-Zellerfelder Künstler stellt die Materialien zur Verfügung und begleitet den künstlerischen Prozess mit wissenschaftlichen Hintergrundinformationen zu allen Fragen, die aufkommen. „Über die technologischen, philosophischen und kulturgeschichtlichen Fragestellungen bis hin zur Frage, was Schönheit ist.“
Kunst bildet Schlüsselqualifikationen
„Es mag ungewöhnlich erscheinen, an einer Technischen Hochschule ein Angebot zur künstlerischen Ausbildung zu finden“, sagt Professor Dr. Thomas Hanschke, TU-Vizepräsident für Studium und Lehre. Diese Ausbildung fördere jedoch die so genannten Schlüsselqualifikationen, die im heutigen Berufsleben immer wichtiger würden. „Wer ein Kunstwerk gestaltet, setzt sich einer Herausforderung aus, wie er sie auch im beruflichen Alltag bewältigen muss“, so Hanschke. „Er lernt, Prioritäten zu setzen, Entscheidungen in Übereinstimmung mit einem übergeordneten Konzept zu fällen und sein eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen.“
Ermöglicht wird die Ausstellung vom Förderverein der Freien Schule für Gestaltung, der Firma Sympatec, der Sparkasse Clausthal-Zellerfeld, der Volksbank im Harz eG und dem Verein von Freunden der TU Clausthal. Sie finanzierten die Anschaffung der Wechselrahmen und Passepartouts, die für die Ausstellung verwendet wurden. Einen wichtigen Beitrag für den Betrieb des Blockseminars, in dem die Studierenden die Kunstwerke erstellt hatten, leistet die Freie Schule für Gestaltung, so deren Leiter Gisevius. „Die Infrastruktur der Freien Schule stellt sicher, dass ich flexibel auf die Anforderungen reagieren kann, die im Blockseminar an mich gestellt werden.“
Kunst auf von hohem Rang in der Region
Das nächste Blockseminar soll die Beobachtung der Umwelt und das Betrachten von Kunst verstärkt aufgreifen. „Hier in der Region gibt es Kunst von hohem Rang“, ist Gisevius überzeugt. „Ich werde versuchen, das Seminarangebot um Exkursionen zu diesen Kunstwerken zu erweitern.“ Weitere Ausstellungen mit Arbeiten von Studierenden werde es in naher Zukunft geben. „Wir sollten nicht noch einmal drei Jahre warten, bis wir wieder eine Ausstellung machen.“
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