„Wir haben uns gefragt, wie wir Studierende mobiler machen und dabei etwas anbieten, das flexibel und zeitgemäß ist“, sagt Professor Andreas Rausch, Leiter des Instituts für Software and Systems Engineering (ISSE) und Vorstandsvorsitzender des neuen Forschungszentrums DIGIT der Technischen Universität Clausthal. „Außerdem können wir damit einen Beitrag zur nachhaltigen Universität leisten.“
Ergebnis dieser Überlegungen ist eine vorerst zweijährige Kooperation zwischen dem ISSE, dem Center for Digital Technologies (DIGIT), der Firma Intrasol aus Nordhausen und dem Landkreis Goslar. Die Idee hinter diesem Projekt besteht darin, Ladesäulen an drei verschiedenen Standorten als nachhaltige Mobilitätsstationen zu nutzen. Die Stationen dienen einerseits dem Laden der zwei elektrischen Carsharing-Fahrzeuge, andererseits sind sie Ausgangspunkt für weitere innovative ReUse- und Repairing-Konzepte, die von Studierenden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Clausthal erforscht werden.
Auftakt der Kooperation bildet der Aufbau einer neuen Ladesäule am Landkreisgebäude ganz in der Nähe des Goslarer Bahnhofs. Im Frühjahr 2021 gibt es dann zwei Elektrofahrzeuge mit bis zu acht Sitzplätzen, mit denen die Studierenden, aber auch alle anderen Interessierten, an die verschiedenen Hochschulstandorte pendeln können. Geplant sind Mobilitätsstationen an der Mensa der TU Clausthal, am Goslarer Landkreisgebäude in der Nähe des Bahnhofs und oberhalb vom DIGIT am EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar. Das Angebot richtet sich insbesondere an die Studierenden, aber auch Nicht-Hochschulangehörige können es preiswert nutzen. Die E-Fahrzeuge bieten nicht nur mehr Mobilität. Sie sammeln während der Projektlaufzeit anonymisierte Daten wie Nutzungshäufigkeit und gefahrene Strecken, um diese dann für weitere (Forschungs-)Projekte zum Thema Mobilität und Logistik zu nutzen.
„Seit gut fünf Jahren beschäftigen wir uns mit den Themen: Erneuerbare Energien, Alternative Antrieben und Shared Mobility, weil wir der festen Überzeugung sind, dass die Kombination dieser Technologien echte Mehrwerte für Gesellschaft und Umwelt schafft. Unsere Konzepte und Geschäftsmodelle haben wir schon mehrfach in großen Städten, aber auch kleinen Gemeinden erfolgreich zum Einsatz gebracht“, sagt Sebastian Kupfer, geschäftsführender Gesellschafter der Nordhäuser Firma Intrasol. „Auch für Senioren könnte das Projekt künftig interessant sein. Studierende können beispielsweise Fahrwunsch-Aufträge für diese annehmen und so einen attraktiven Nebenjob bekommen.“
„Starten soll das Projekt noch in diesem Jahr, und wir sind sehr gespannt, wie das Angebot in der Breite angenommen wird“, freut sich Diana Hoffmeister, Geschäftsführerin des DIGIT. „Das Center for Digital Technologies und die silverLabs werden hier weitere Ideen und Konzepte der SharingEconomy ausprobieren. Diese sollen in Digitalisierungsprojekten zwischen Studierenden, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger des Landkreises konzipiert, erprobt und mit neuen Geschäftsmodellen unterfüttert werden.“
Kontakt:
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