Kolloquium erinnert an Erzbergwerk Grund

Bad Grund. An die Geschichte des am 31. März vor 20 Jahren stillgelegten Erzbergwerks Grund haben Wissenschaftler und Bergleute im Rahmen des 4. Historischen Kolloquiums erinnert. Die Tagung, die vom Bergbau-Institut der TU Clausthal und dem Niedersächsischen Bergarchiv veranstaltet wurde, fand mit rund 250 Teilnehmern im Atrium in Bad Grund statt.

Zahlreiche Vorträge zum Thema Erzbergbau in der Region Bad Grund standen auf dem Programm. So wurde die Grunder Lagerstätte im Oberharzer Ganggebiet von Dr. Klaus Stedingk vorgestellt. Dr. Wilfried Ließmann sprach über die Grube Bergwerkswohlfahrt bis 1907 und Dr. Christoph Bartels informierte über die Grube Hilfe Gottes bis 1907. Weiterhin brachte Professor Oliver Langefeld, Bergbau-Experte und Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU Clausthal, den Teilnehmern das Abbauverfahren damals in Bad Grund und heute in Hochleistungsbetrieben weltweit näher. Oberberghauptmann a. D. Professor Reinhard Schmidt erläuterte das neue „Berggeschrey“ in Sachsen, und über das dazu gehörende Kupferschiefer-Projekt in der Lausitz referierte Dr. Thomas Lautsch. Weitere Vorträge widmeten sich dem einstigen Erzbergbau in Deutschland und gaben einen Ausblick in die Zukunft.

Über 500 Jahre hinweg prägte der Erzbergbau den Oberharz. Dabei war das Bergwerk Grund eines der reichsten Gangerzlagerstätten der Region. Der klassische Erzbergbau in Deutschland fand mit der Stilllegung des Erzbergwerks Grund vor 20 Jahren sein Ende. Zuletzt konnte dieses Bergwerk aus technischer Sicht als Erzbergwerk von internationalem Rang bezeichnet werden. Das Kolloquium bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich über diese Gegebenheiten und anknüpfende Erinnerungen auszutauschen.

Unterstützt wurde die Veranstaltung außer vom Institut für Bergbau der Technischen Universität Clausthal vom Niedersächsischen Bergarchiv, dem Weltkulturerbe Rammelsberg und weiteren Partnern. In Ergänzung zum Vortragsprogramm wurden zwei Exkursionen durchgeführt, um historische und aktuelle Standorte des Erzbergwerks zu besichtigen.

Zu guter Letzt überreichten die Veranstalter, Dr. Wolfgang Lampe und Professor Langefeld, einen Scheck über 1700 Euro an Dr. Oswald Sander für dessen Förderzentrum Bad Grund. Von dem Geld will Sander in der alten Lampenstube des Achenbachschachts eine Cafeteria einrichten.

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Vor 20 Jahren sind die Anlagen des Erzbergwerks Grund - hier das Fördergerüst des Achenbachschachtes - stillgelegt worden.