Der Ernst-August-Stollen ist der jüngste, längste und tiefste Wasserlösungsstollen des Oberharzer Bergbaus und zählt zum heutigen Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft. Vom Ort Gittelde aus entwässerte er einst die Gruben der Region. Der Stollen entstand zwischen 1851 und 1864, erstreckte sich insgesamt über 26 Kilometer und erreichte auf der Grube Caroline in Clausthal eine Teufe von 396 Metern unter Tage.
„Wasserlösungsstollen sind heute wichtiger denn je, denn die Abwässer dieser Welt wollen durch dichte Leitungen zu ihren Klärwerken geführt werden“, erläuterte der Clausthaler Bergbauexperte Professor Oliver Langefeld in seinem Vorwort. Hierzu seien viele Leitungen zu renovieren, viele zu erweitern und noch mehr neu zu erbauen. Dafür stehe hervorragende Technik bereit, die zum Beispiel in der Lage ist, grabenlos die notwendigen Rohre zu verlegen. Diese Thematik stand neben der Geschichte des Ernst-August-Stollens im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Kolloquiums, das ein Dutzend Vorträge umfasste.
Im Eröffnungsreferat sprach Dr. Jörg Leuschner über die „Frühe Montanhistorie im Raum Gittelde, Badenhausen und Münchehof“. Professor Friedrich Balck von der TU Clausthal widmete sich der „Wasserhaltung im Zeitalter des Ernst-August-Stollens“, und Dr. Wolfgang Lampe, einer der Hauptorganisatoren der Konferenz, berichtete über „Die frühe Geschichte der Wasserlösungsstollen im Oberharz“. Den Bogen in die Gegenwart schlug schließlich Professor Langefeld, indem er über den „Bau moderner Wasserlösungs- und Transportstollen“ referierte.
Im Rahmen der Tagung hatten die Teilnehmenden 1000 Euro an Spenden gesammelt. Überreicht wurde der Betrag der Gemeinde St. Mauritius, in deren Kirche das Kolloquium stattfand, und dem Geschichtsverein in Gittelde. Alle Vorträge der Veranstaltung sind in einem Buch zusammengefasst, das im Institut für Bergbau für 30 Euro zu bekommen ist. Auch von den fünf bisherigen Montanhistorischen Kolloquien gibt es noch Bücher.
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TU Clausthal
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Christian Ernst
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