Know-how der Clausthaler Simulationsexperten im Saarland gefragt

Dillingen. Die Expertise der Clausthaler Simulationswissenschaftler wird bei der AG der Dillinger Hüttenwerke, größter Hersteller für Grobblech in Europa und einer der größten Arbeitgeber im Saarland, hoch geschätzt. In einem dreijährigen, noch bis 2020 laufenden Projekt unterstützen die Forscher der Harzer Universität das Unternehmen dabei, die Produktionslogistik in ihrem Walzwerk zu optimieren.

Bei dem Traditionsunternehmen mit über 5000 Beschäftigten stehen Neuerungen hoch im Kurs: Wie lassen sich Innovationen gezielt vorantreiben? Wie spielen Innovationen und Digitalisierung zusammen? Um Antworten auf solche Zukunftsfragen zu erhalten, organisierte der Industriebetrieb im September zum zweiten Mal die Dillinger Innovationstage.

Inspirieren ließ sich der Konzern dabei nicht nur vom saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, sondern unter anderem auch von Professor Thomas Hanschke. Der Clausthaler Universitätspräsident und Simulationswissenschaftler hielt zusammen mit seiner ehemaligen Doktorandin, Dr. Heike Busch, vor rund 600 Gästen einen der drei Hauptvorträge. Anschließend brachte er sich, unter anderem mit Ministerpräsident Hans und dem Dillinger Technikvorstand Dr. Bernd Münnich, in eine Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierte Primärindustrie: Ein Zukunftsmodell!” ein.

Das eigene Unternehmen hat der Stahlhersteller in verschiedene Bereiche unterteilt, beispielsweise in Rohstoffe, Logistik, Materialforschung, Verfahrens- oder Produktionstechnik. All diese Themen sind auch an der TU Clausthal verankert. Das Drittmittelprojekt zwischen beiden Seiten im Umfang von mehreren hunderttausend Euro zielt darauf ab, die zunehmend komplexer werdende Logistik im Walzwerk zu verbessern. Dafür modellieren die Forschenden um Doktorandin Wiebke Klünder die Abläufe in der Produktion in Form eines virtuellen Logistikzwillings und entwickeln einen Simulator, in dem Experimente mit diesem Modell  durchgeführt werden können. „Die Dillinger Hütte ist ein mehr als 300 Jahre alter Industriebetrieb, aber heutzutage steckt in der Stahlbranche schon jede Menge High-Tech”, unterstreicht Professor Hanschke, dass die Digitalisierung in der Primärindustrie längst in vollem Gange ist.

 

Kontakt:
Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen (SWZ)
Geschäftsführer
Dr. Alexander Herzog
Telefon: +49 5323 72-2966
E-Mail: alexander.herzog@tu-clausthal.de

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Podiumsdiskussion: der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (2.v.l.) im Austausch mit TU-Präsident Professor Thomas Hanschke. Foto: Dillinger