Womit befassten sich die Schülerinnen und Schüler? Soll die Energiewende gelingen, muss, unter anderem, folgende Aufgabe gelöst werden: Wie können die Schwankungen bei der Stromerzeugung aus den regenerativen Quellen Wind und Sonne mit einem gleichfalls schwankenden Bedarf zur Deckung gebracht werden? Zu beachten ist, die Lösung dieser Aufgabe darf nicht ein ebenso wichtiges Ziel gefährden: eine intakte, vielfältige Naturlandschaft. Um diese zweite Herausforderung darstellen zu können, kooperiert die TU Clausthal mit Dr. Claudia Wulff von der Biologiedidaktik der Universität Kassel.
Die Speicherung elektrischer Energie in Batterien ist eine technische Teilantwort. Die Leistungsfähigkeit von Batterien vermaßen die Schülerinnen und Schüler - nach einem einleitenden Vortrag von Dr. Andreas Czymai - an Batterietestprüfständen. Danach wurde eine zweite Option vorgestellt, das Problem der Speicherung und zuverlässigen Verfügbarkeit elektrischer Energie zu lösen: die Umwandlung von Biomasse in Biogas sowie die Umwandlung von Biomasse in Biokraftstoffe (Biodiesel und Bioethanol). Die Chemie dieser Prozesse lernten die Gäste unter Leitung von Sascha Wiechmann, Doktorand am Institut für Organische Chemie, in vielen, selbst durchgeführten Experimenten kennen.
Nachdem die technische Seite der Biomassenutzung erkundet worden war, gehörte der folgende Tag der biologischen Seite des Themas. Die Jugendlichen lernten die Biologie und die Anbaubedingungen verschiedener Energiepflanzen kennen, diskutierten über Probleme der Biodiversität und erlebten hautnah die aktuelle Diskussion in einem Planspiel. Hier schlüpften sie in die Rollen verschiedener Akteure und mussten gemeinsam Nachhaltigkeitsregeln für die Energiegewinnung aus Biomasse entwickeln.
Diese Simulation ist brandaktuell: In verschiedenen Gremien in Deutschland und der EU werden solche Regeln diskutiert. Für die TU Clausthal und die Universität Kassel war dies ein Pilotprojekt: „Die didaktische Reduktion dieses sehr komplexen Themas und die interdisziplinäre Herangehensweise ist auch für uns eine große Herausforderung“, sagte Jochen Brinkmann, Leiter der Kontaktstelle Schule - Universität, und ergänzte: „Wir werden diese Tage evaluieren und hoffen, dass dieses Projekt weitere Kreise zieht.“ Die Zusammenarbeit beider Unis sei eine große Bereicherung, meinte Dr. Claudia Wulff von der Uni Kassel: „Wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung. Vielleicht lässt sich diese Thematik in die Lehrerbildung integrieren, das wäre sehr wünschenswert.“
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