Karrieremesse: Firmenvertreter nennen Anforderungsprofil für Berufseinsteiger

Clausthal-Zellerfeld. Die Clausthaler Karrieremesse „hochsprung“ ist ein Erfolgsformat. Diese Botschaft ging von der 10. Auflage der Veranstaltung aus. Hunderte Studierende der TU Clausthal loteten insbesondere in Gesprächen mit Firmenvertretern ihre beruflichen Zukunftsperspektiven aus. Mit insgesamt 38 Unternehmen, die sich in der Aula der Universität präsentierten, war der Event ausgebucht.

„Gut und fleißig zu sein, reicht in der heutigen Zeit für den beruflichen Erfolg nicht aus“, sagte Dr. Georg Frischmann bei der Begrüßung, „man braucht gute Partner.“ Bedeutendes, so der hauptberufliche Vizepräsident der Hochschule, entstehe immer dann, wenn mehrere zusammenkommen und ihre Fähigkeiten aktiv vereinen. Auf der Firmenkontaktmesse gehe es darum, Brücken zur Wirtschaft aufzubauen, die im besten Fall in eine längerfristige Zusammenarbeit münden.

Was erwartet die Industrie dabei von den künftigen Ingenieuren, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlern? Sind es vor allem gute Noten im Examen? „Noten sind für uns eher zweitrangig, wichtig ist uns Internationalität, Flexibilität und Teamfähigkeit“, erklärte Sabrina Otte-Krone von der Personalentwicklung der ZF Friedrichshafen AG und begründete: „Wir sind als Autozulieferer an 230 Standorten in 40 Ländern vertreten.“

Und welche Talente werden beispielsweise in der Stahlbranche gesucht? „Es kommt auf die richtige Mischung an, das Gesamtbild muss stimmen“, betonte Markus Rottwinkel, im Personalmarketing der Salzgitter AG für Führungskräfte zuständig. Je nach Ausrichtung des Jobs seien bestimmte Qualitäten vorrangig gefordert. Wer in Forschung und Entwicklung tätig sei, benötige umfassende Fachexpertise, wer viel mit Kunden zu tun habe, brauche Sozialkompetenz, und in leitender Funktion sei auch Durchsetzungskompetenz gefragt. Grundsätzlich motivierte Rottwinkel die Studierenden, innovativ zu sein, Eigeninitiative zu zeigen und einen offenen Blick für Optimierungsmöglichkeiten zu entwickeln. „Solche Leute sind bei uns sehr willkommen.“

„Noten sind ein Faktor, aber nicht der entscheidende“, meinte auch Tobias Kruschke, Personalreferent bei ArcelorMittal. Für den weltweit agierenden Stahlkonzern zählen ein positiver Gesamteindruck, Praxiserfahrung und das Zwischenmenschliche. Zudem habe Kruschke beobachtet: „Wer im Studium ein Auslandssemester absolviert hat, ist oft selbstbewusster und selbstständiger.“

Bei der SMS Group wird Wert auf einen Mix aus Persönlichkeit, Fachwissen und Erfahrung gelegt. Gute Englischkenntnisse und Reisebereitschaft seien für einen Job bei dem international tätigen Anlagen- und Maschinenbauer ebenfalls wichtig. „Wir brauchen keine Einzelkämpfer“, erläuterte Lisa Vormberg, „sondern Teamplayer, die sich für das Familienunternehmen SMS und die Branche begeistern.“

Engagement und Teamgeist zeigten auf der Clausthaler Karrieremesse auch Falko Kerl, Felix Vachek, Paula Soltau und Philipp Rosenthal. Die vier Studierenden unterstützten das Veranstaltungsmanagement der TU um Maria Schütte bei der reibungslosen Organisation der „hochsprung 2017“, indem sie jeweils als Betreuer für einen Teil der Unternehmen zuständig waren. Ihr Fazit: Viele praktische Erfahrungen, gerade auch in der Kommunikation mit den Unternehmen, konnten gesammelt werden, die im späteren Berufsleben hilfreich sind.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Charakteristisch für die Karrieremesse: das persönliche Gespräch zwischen Studierenden und Firmenvertretern. Foto: Ernst