Ziel der chinesischen Gäste war es, sich intensiv über die praxisorientierte Ingenieursausbildung in Clausthal zu informieren und sie zu verinnerlichen. Daneben stand die Kontaktpflege mit Clausthaler Professoren im Blickpunkt, um sich in den kommenden Jahren gemeinsam um Forschungsprojekte zu bewerben. Hintergrund ist zum einen das deutsch-chinesische Weiterbildungsprogramm „Bildungswege zu qualifizierten Ingenieuren - Praktisch orientiertes Studium an der TU Clausthal“. Zum anderen laufen die ersten gemeinsamen Ausschreibungen der Wissenschaftsministerien beider Länder (BMBF und MOST) sowie der Forschungsgemeinschaften Deutschlands (DFG) und Chinas (NSFC). Koordiniert wurden die vierwöchigen Aufenthalte im Harz einmal mehr von Professor Michael Z. Hou, dem Chinabeauftragten an der TU.
Zentraler Inhalt der Programme war eine umfangreiche fachliche Weiterbildung in zahlreichen Instituten und Einrichtungen der TU, darunter das CUTEC-Forschungszentrum, das Clausthaler Zentrum für Materialtechnik und das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen. Im Mittelpunkt standen die Themengebiete Energietechnologien, Materialtechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Informatik, Physik, Technomathematik, Geoumwelttechnik sowie Erdöl- und Erdgastechnik. Um den jungen Dozenten das anwendungsorientierte Studium näher zu bringen, gab es zudem einen praxisbezogenen Workshop ausgerichtet von der Kontaktstelle Schule - Universität sowie eine Untertage-Vorlesung im Weltkulturerbe-Bergwerk Rammelsberg. Einen Einblick in die Bereiche Industriepraktikum und Technologietransfer erhielten die Gruppen aus Fernost schließlich beim Besichtigen von Unternehmen. So ging es zum Volkswagen-Standort nach Wolfsburg sowie zu den ortsansässigen High-Tech-Herstellern Sympatec und SincoTec.
„Die Kooperation zwischen der Sichuan University in Chengdu und der TU Clausthal ist eine Erfolgsgeschichte. Über 300 Studierende und noch deutlich mehr Wissenschaftler haben seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2004 am Austausch zwischen beiden Universitäten teilgenommen“, hatte TU-Präsident Professor Thomas Hanschke bereits zum Auftakt der diesjährigen Weiterbildung betont. Die Zusammenarbeit beider Hochschulen war im Juni dieses Jahres auch von Professor Wan Gang, dem Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China, als vorbildlich herausgestellt worden. Wan Gang hatte dies auf einer deutsch-chinesischen Konferenz in Berlin gesagt, auf der Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang anwesend waren.
In China betrachten viele Deutschland als das Land mit dem weltweit höchsten Ausbildungsniveau in technischen Fächern. Daher waren junge Dozenten, darunter auch Professoren, von der Sichuan University zum fünften Mal an die TU gekommen, um sich weiterbilden und inspirieren zu lassen. Das Programm soll fortgesetzt werden.
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