Wie schafft es ein Küken im Ei zu überleben? Dieser Frage stellten sich Anna Sophie Rokitta und Bianka Böhm aus der 9. Klasse der Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld und untersuchten die Eischale auf ihre Durchlässigkeit. Die Jury war beeindruckt und sprach dem Duo in der Kategorie Biologie den Landessieg zu. „Großartig, dass wir bei unserer ersten Teilnahme an diesem Wettbewerb gleich in unserer Heimatstadt gewinnen“, freuten sich die Oberharzerinnen. Vom 19. bis 22. Mai dürfen sie nun zum Bundesfinale nach Kiel reisen.
Begleitet werden sie bei der Tour Richtung Ostsee von Henrik Weyer und Niklas Richter. Die Zehntklässler des Christian-von-Dohm Gymnasiums in Goslar triumphierten beim Landesentscheid im Bereich Physik mit ihrem Projekt „Der Ton macht die Temperatur“. Sie beschäftigten sich mit dem thermoakustischen Effekt, der besagt, dass durch Schallwellen die Temperatur verändert werden kann. „Die Idee könnte für Kühlschränke genutzt werden, auf chemische Kühlmittel könnte man dann verzichten“, erklärten die Gymnasiasten.
Ebenfalls vom Goslarer Christian-von-Dohm-Gymnasium, an dem es eine Jugend-forscht-AG gibt, kommt Ali Karaca. Der 19-Jährige, der im vergangenen Jahr schon einmal Landessieger gewesen ist, ging im Fachgebiet Chemie der Frage nach, wie Klärschlamm preisgünstig entwässert werden kann. Für seinen kreativen Ansatz erhielt er den Sonderpreis Umwelttechnik und ein Forschungspraktikum an der TU Clausthal. Schließlich wurde auch das dritte Projekt aus Goslar ausgezeichnet. Jana Orden, Lynn Bornholdt und Alina Sadeghian bekamen für ihre Arbeit „Rollstuhlfreundlich durch die Kaiserstadt Goslar“ den Sonderpreis Innovationen für Menschen mit Behinderung.
Vergeben wurden die Preise auf einer Feierstunde mit rund 200 Gästen, zu der die Stiftung „Jugend forscht“, die TU Clausthal und das Unternehmen E.on als Sponsor geladen hatten. In seiner Begrüßung betonte Professor Albrecht Wolter, der Dekan der TU-Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften: „Mut und das Bekenntnis, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen, sind wichtige Voraussetzung, um sich mit Forschung zu beschäftigen.“
Grundsätzlich, bemerkte Landeswettbewerbsleiter Thomas Biedermann, gehe der Forschernachwuchs hierzulande nicht aus. Bundesweit hatten in diesem Jahr wieder mehr als 10.000 junge Tüftler bei „Jugend forscht“ mitgemacht. Die Initiative, die es seit 1966 gibt, ist der größte europäische Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaft und Technik. Das Niedersachsen-Finale, das federführend von Maria Schütte (TU-Stabsstelle Weiterbildung und Alumnimanagement) organisiert worden war, soll auch im nächsten Jahr in Clausthal-Zellerfeld ausgetragen werden.
Landessieger 2011 und qualifiziert für das Bundesfinale:
Fachgebiet Arbeitswelt: Jannes Menck, Henning Mergard (Stade); Thema: Entwicklung einer universell einsetzbaren Sprachsteuerung für beliebige mechanische Systeme und Hilfsmittel
Biologie: Anna Sophie Rokitta, Bianka Böhm (Clausthal-Zellerfeld); Am Anfang war das Ei - Untersuchungen zur Permeabilität der Eischale
Chemie: Ines Dedeke, Andrea Bohse (Neustadt am Rübenberge); Haarefärben mit Zaubermalern
Geo- und Raumwissenschaften: Fabian Heimann (Stade); Untersuchungen zur Flyby-Anomalie
Mathematik/Informatik: Ben Heuer (Osnabrück); Untersuchung einer Verallgemeinerung der Collatz-Vermutung
Physik: Henrik Weyer, Niklas Richter (Goslar); Der Ton macht die Temperatur - thermoakustischer Effekt
Technik: Nils Meyer, Christoph Becker, Fabian Schmitthenner (Emden); Antriebsoptimierung eines Modellsolarbootes
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