Den zweiten Platz im Fach Technik errang der Braunlager Jungforscher Florian Schilling mit seinem Ethanolrasenmäher mit elektronischer Steuerung. Die Landessieger auf den Plätzen eins bis drei erhielten Geldpreise von 150 bis 250 Euro. Daneben wurden 22 Sonderpreise in Form von Geld- und Sachpreisen verliehen.
Der Sonderpreis der TU Clausthal zum 25-jährigen Jubiläum des Landesentscheids an der Universität ging an den 18-jährigen Schülern Andreas Tarnowsky aus Lauenau. Er besucht das Gymnasium in Bad Nenndorf und belegt dort die Leistungskurse Mathematik und Physik. Der Schüler programmierte ein Computerprogramm, mit dem sich mathematische Funktionen sehr leicht grafisch zwei- und drei-dimensional darstellen lassen. Je ein zwei- bis vierwöchiges Forschungspraktikum an einem Institut der TU Clausthal erhielten Michael To Vinh und Hendrik Raese vom Scharnhorstgymnasium in Hildesheim. Sie beschäftigten sich in ihrem Projekt mit der Gewinnung von Reinwasser nach dem Prinzip in der Natur. Hierbei genügt schon eine Temperatur 50°C, um größere Menge sauberes Wassers durch Verdunstung und Kondensation zu gewinnen. Eine solche Anlage könnte in Dritte-Welt-Ländern zur kostengünstigen Produktion von Trinkwasser dienen. Die Schüler erhalten während ihres Praktikums an der TU Clausthal finanzielle Unterstützung von der Sympatec GmbH und der Sparkasse Goslar/Harz.
In der Feierstunde zur Preisverleihung in der Aula der Universität begrüßte der Präsident der Technischen Universität Clausthal Professor Edmund Brandt die Teilnehmer des Wettbewerbs und bedankte sich bei den Sponsoren und Organisatoren. "Die Technische Universität Clausthal ist eine Universität mit Tradition im Aufbruch", sagte der Präsident. Mit neue Studiengängen und Forschungsschwerpunkten hat sich die TU Clausthal ein modernes Profil verliehen. Die Arbeiten im "Jugend forscht"- Wettbewerb widmen sich vielfach konkreten Anwendungen oder Fragen aus der Praxis und verknüpfen verschiedene Wissenschaftszweige miteinander. So zeichnet sich auch die Ausbildung an der TU Clausthal durch eine große Praxisnähe und Interdisziplinarität aus.
Zu Gast in der Feierstunden waren der Kultusminister des Landes Niedersachsen Bernd Busemann und Hans-Jürgen Heutling von der E.ON Kernkraft, die neben der TU Clausthal den Wettbewerb unterstützt. Professor Kai Sundmacher, der Bundes- und Landessieger aus Niedersachsen von 1984 war und heute das Max-Planck-Institut in Magdeburg leitet, hielt mit anderen ehemaligen Siegern des Jungforscherwettbewerbs die Festvorträge.
Der Landeswettbewerbsleiter Studiendirektor Thomas Biedermann berichtete, dass die Anmeldungen zum Landesentscheid im Vergleich zum Vorjahr um 25% gestiegen sind, wobei sich der Anteil der Mädchen auf 43% beläuft. In Niedersachsen haben sich 829 Schüler und jugendliche Berufstätige angemeldet. Zu den bevorzugten Fächern unter den Jungforschern zählen Biologie und Physik. Trotz der schlechten Ergebnisse der deutschen Schüler in der PISA Studie, nimmt das Interesse an dem Wissenschaftswettbewerb zu, stellte Biedermann fest. Immer mehr Arbeiten bewegten sich zwischen den Disziplinen. Zu beobachten sei auch, dass sich nicht mehr Mädchen überwiegend mit Biologie und Jungen überwiegend mit Technik beschäftigten. Die klassische Geschlechterverteilung zwischen den Disziplinen gebe es nicht mehr, so der Wettbewerbsleiter.