„Bleiben Sie dran, bleiben Sie hartnäckig und intelligent - das ist die beste Kombination, um zu forschen.“ Mit diesen Worten motivierte Professor Hans-Peter Beck, der Clausthaler Vizepräsident für Forschung und Hochschulentwicklung, in einer Feierstunde die 68 Schülerinnen und Schüler, die am Landesentscheid teilgenommen hatten.
Bereits zum 29. Mal fand das Niedersachsen-Finale an der Technischen Universität im Oberharz statt. Unterstützt wurde die TU dabei vom Unternehmen E.on Kernkraft. „Die Veranstaltung soll die Jugendlichen an Naturwissenschaften und Technik heranführen und für ein Studium an der TU Clausthal begeistern“, sagte Maria Schütte, die Patenbeauftragte der Hochschule für den Wettbewerb. Die Regionalentscheide eingerechnet, mischten in Niedersachsen in diesem Jahr 710 Kandidaten mit. „Seit 1965 haben deutschlandweit mehr als 150.000 Schüler an Jugend forscht teilgenommen; das sind so viele, wie in einer kleinen Großstadt leben“, erläuterte Landeswettbewerbsleiter Thomas Biedermann.
Biedermann, Studiendirektor am Gymnasium in Hermannsburg, zeigte sich von mehreren Projekten beeindruckt. So haben zwei Teilnehmer ihre Arbeit bereits zum Patent angemeldet. Zum einen Florian Schilling, der aus Braunlage stammt und schon zum sechsten Mal als Jungforscher mitmachte. Der 22-Jährige, beschäftigt am Bundestechnologiezentrum in Oldenburg, entwickelte ein System zur Umrüstung eines Dieselmotors auf Gasbetrieb. „Mit seiner Idee führt er die Autoindustrie sogar ein bisschen vor“, sagte Biedermann über den Landesssieger in der Kategorie Technik. Ebenfalls Patentgebühren hat Arne Grövert (20) aus Wilsum entrichtet. Sein Projekt im Bereich Arbeitswelt: Signalleuchten für den Baustellenbereich, die sich aus Windenergie speisen.
Eine andere Arbeit hat es bereits zu einer kleinen wissenschaftlichen Veröffentlichung gebracht: Das Zentrum der Milchstraße wird von einem Ring aus sogenannter kalter Dunkler Materie umschlossen. Raphael Errani (19) aus Stade simulierte mithilfe eines Modells die Entstehung dieses Rings und lieferte überzeugende Erklärungen für das Phänomen. Der pfiffige Hansestädter belegte in Geo- und Raumwissenschaften Rang eins.
Aber nicht nur die Erstplatzierten hatten Grund zur Freude. Zahlreiche Sonderpreise wie etwa Aufenthalte in Forschungsinstituten wurden vergeben. Die Firma Windaus Labortechnik spendierte darüber hinaus mehreren Schulen Gutscheine. Zu guter Letzt haben Sponsoren bereits ihre Unterstützung für „Jugend forscht“ im kommenden Jahr signalisiert. Dann gibt es ein Jubiläum zu feiern. Der Wettbewerb wird zum 30. Mal an der TU Clausthal ausgetragen.
Landessieger 2009 und qualifiziert für das Bundesfinale:
• Fachgebiet Biologie: Justin Müller (Westerstede); Thema: Die Nährstofffracht aus trockengelegten Hochmooren
• Chemie: Stefan Mühlbauer, Ben Heuer (Osnabrück); Programm zur 3D-Darstellung von Molekülen durch Eingabe des IUPAC-Nomenklatur-Namens
• Geo- und Raumwissenschaften: Raphael Errani (Stade); Die Entstehung des 14kpc-Rings aus Dunkler Materie in der Milchstraßenebene
• Mathematik/Informatik: Ellen Carmesin, Malin Lachmann (Stade); Optimierung der Gewinnchance durch Tauschhandel am Beispiel von Monopoly
• Physik: Sven Krummen, Christian Wassermann (Lingen); Die Flosse eines Wals
• Arbeitswelt: Ralf Wilken, Nico Ochs, André Wünschmann (BBS II Emden); Elektromagnetischer Bohrschraubstock
• Technik: Florian Schilling (Braunlage/Bundestechnologiezentrum Oldenburg); Entwicklung eines Systems zur Umrüstung eines Dieselmotors auf den Diesel-Gasbetrieb
• Sonderpreis für die beste interdisziplinäre Arbeit: Henning Hartmann, Anna-Lena Kruse, Wiebke Später (Bückeburg); Schul-Service-System-RFID als Hilfsmittel in Schulen
Weitere Informationen: www.ztw.tu-clausthal.de/jufo-landeswettbewerb/
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