„Die Jungforscher gehen ohne Scheuklappen und Gewinndenken an ihre Projekte, dabei treten oft ganz neue, vielversprechende Ansätze zutage“, sagte Thomas Biedermann. Der Landeswettbewerbsleiter von „Jugend forscht“ in Niedersachsen lobte grundsätzlich die hohe Qualität der Arbeiten, die sich etwa mit Themen wie Umwelt, Energie und Simulation auseinandersetzten.
Am erfolgreichsten schnitten die Teilnehmer aus der Stadt Hildesheim ab, von dort kommen allein drei Siegerteams. Annika Schinzel und Robert Maximilian Butz beispielsweise beschäftigten sich damit, welchen Einfluss Musik auf das Kaufverhalten der Menschen ausübt. Die beiden 16-Jährigen fanden heraus, dass sich Wasser am besten bei spirituellen Klängen an den Kunden bringen lässt. Viel Aufmerksamkeit zogen am Besuchertag auch zwei Jugendliche aus Oldenburg auf sich. Sie entwickelten eine Verpackung, die den gekühlten Transport von Medikamenten in Krisengebieten ermöglicht. Hergestellt wird die stabile Box aus Elefantengras. Für diese Arbeit erhielt das Duo ebenso einen Sonderpreis der Helmholtz-Gemeinschaft wie Anna Sophie Rokitta. Die Lokalmatadorin von der Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld, die im vergangenen Jahr Biologie-Landessiegerin geworden war, darf ein Forschungspraktikum in Geesthacht absolvieren.
„Neugier, Einfallsreichtum und Durchhaltevermögen sind ganz wichtige Voraussetzungen, wenn man Karriere als Forscher machen will.“ Dies gab Professor Volker Wesling, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer an der TU Clausthal, den Nachwuchstüftlern bei der Preisverleihung mit auf den Weg. Rund 200 Gäste, darunter viele Eltern und Lehrer, hatten sich dazu in der Aula der Universität eingefunden. Organisiert worden war die Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren von Maria Schütte, der Patenbeauftragten der TU für „Jugend forscht“. „Wir wünschen uns“, sagte Professor Wesling, „dass der Landeswettbewerb noch lange an unserer Universität ausgetragen wird.“
Insgesamt hatten sich dieses Mal 66 Teilnehmer mit 41 Projekten für das Niedersachsen-Finale in Clausthal-Zellerfeld qualifiziert. Rund 1000 Schüler und Auszubildende im Alter bis zu 21 Jahren waren zuvor bei den Regionalwettbewerben an den Start gegangen. „Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr noch einmal erhöht“, freute sich der Landeswettbewerbsleiter. Im Vergleich aller Bundesländer kommt Niedersachsen auf die viertmeisten Teilnehmer. Die Initiative „Jugend forscht“ gibt es seit 1965. Seither hat sie mehr als 200.000 junge Menschen mobilisiert.
Landessieger 2012 und qualifiziert für das Bundesfinale:
Fachgebiet Arbeitswelt: Robert Maximilian Butz (16 Jahre), Annika Schinzel (16/beide Hildesheim); Thema: Einfluss von Musik auf das Unterbewusstsein des Menschen.
Biologie: Robert Salzmann (16/Hildesheim); Wirkung von Schwermetallionen auf den Zuckerabbau des Modellorganismus Backhefe - Hemmung glykolytischer Enzyme.
Chemie: Dominik Spors (16/Braunschweig); Reaktionswege des Ferrocens und Troticens.
Geo- und Raumwissenschaften: Jonas Preine (17), Katharina Naber (18) und Anika Koopmann (18/alle Diepholz); Untersuchung von Mikroplastik in der Nordsee mit einem selbst gebauten Manta-Trawl.
Physik: Fabian Kabus (16/Hildesheim); Simulation von Regenbogen.
Technik (zwei Landesieger): Daniel Loos (18/Soltau); Entwicklung eines Sensorsystems zur Ermittlung der Bestrahlungsstärke.
Jan Felix Tropp (17) und Julian Clemens (17/Osterholz-Scharmbeck); Kohle - Erdöl - Atomkraft - und jetzt?
Bestes interdisziplinäres Projekt: Kai-Uwe Hollborn (15/Hermannsburg); Berechnung und Visualisierung gravitativer Phänomene.
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