Jugend forscht: Auch im 38. Jahr ein TU-Highlight

Clausthal-Zellerfeld. Mit Venusfliegenfalle, Sternhaufen und LED-Streifen zum Erfolg: Zwölf Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus Niedersachsen haben sich beim Landesentscheid von Jugend forscht, der zum 38. Mal in der Aula der TU Clausthal stattfand, für das Bundesfinale Ende Mai in Darmstadt qualifiziert. Ausgezeichnet wurden die Landessieger in Anwesenheit des niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne.

Insgesamt hatten 64 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende vom 12. bis zum 14. März 37 Forschungsprojekte präsentiert. „Jugend forscht ist auch im 38. Jahr an der TU Clausthal eine aufregende, innovative, inspirierende Veranstaltung, ein Highlight“, betonte TU-Präsident Professor Thomas Hanschke zum Auftakt der Preisverleihung. Der Wettbewerb mache einfach Lust auf Naturwissenschaft und Technik, auf ein Studium in den MINT-Fächern und trage so dazu bei, begehrte Fachkräfte für Wirtschaft und Wissenschaft auszubilden.

Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Mauritz Fethke (Stade). Der 17-Jährige entwickelte ein spezielles System zur Unterstützung des Rückens von Arbeitskräften. Es lässt sich in die Arbeitskleidung integrieren und kann die auftretende Belastung gezielt verringern, wie der Jungforscher im Bewegungslabor nachwies. Fabian Obermair (15), Sarah Schnöge (16) und Christoph Schütze (15) aus Celle siegten im Fachgebiet Biologie mit einem Forschungsprojekt zur Venusfliegenfalle. Die drei entwickelten neue Versuchsaufbauten, um die elektrochemische Signalübertragung zu analysieren, mittels derer die Pflanze ihre Fangblätter schließt.

Im Fachgebiet Chemie überzeugten Sacharja Thairo Wellmer (17), Sebastian Berentzen (16) und Christoph Thale (16) aus Meppen die Jury. Sie gingen der Frage nach, ob sich Wasserstoffperoxid als alternativer Energieträger der Zukunft eignet, um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dennis Kobert (17) aus Hildesheim errang den Landessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Anhand von selbst konzipierten Simulationen untersuchte er die Dynamik sogenannter offener Sternhaufen. Ziel seiner Arbeit war es, die Kriterien zu identifizieren, die für die Stabilität dieser Sternhaufen sorgen.

Sebastian Hendel aus Lüneburg war im Fachgebiet Physik erfolgreich. Der 18-Jährige befasste sich mit Solarfiltern für Teleskope, die das menschliche Auge beim Hindurchsehen vor schädlicher Sonneneinstrahlung schützen. Er stellte fest, dass es im Spektrum des hindurchdringenden Sonnenlichts dennoch Spitzenwerte gibt. Den ersten Preis im Fachgebiet Technik errang Piet Kansteiner (16) aus Laatzen. Der Jungforscher konstruierte einen automatischen Fahrtrichtungsanzeiger für Fahrräder mit integrierter Bremslichtfunktion. Das System erkennt sowohl Kurvenfahrten als auch Bremsungen, die per LED-Streifen angezeigt werden.

Mit dem Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit wurden Tim-Lorenz Depping (19) und Lilian Jasmina Rieke (18) aus Papenburg ausgezeichnet. Sie entwickelten eine Smartphone-App zur Therapiebegleitung von Patienten mit Multipler Sklerose. Mit der Software können Betroffene selbst zum Beispiel ihre Gehfähigkeit messen, was eine gezieltere Behandlung ermöglicht.

Film zur Veranstaltung:

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Video-Server: Jugend forscht 2018

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E-Mail: presse@jugend-forscht.de

Mit ihrem Projekt „Die intelligente Pflanze - Elektrophysiologie der Venusfliegenfalle“ sind (v.l.n.r.) Fabian Obermair, Christoph Schütze und Sarah Schnöge Landessieger im Fachgebiet Biologie. Foto: Lena Hoffmann