Jubiläum: 20. Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik

Clausthal-Zellerfeld. Die Bohr- und Sprengtechnik ist für die Berg- und Tunnelbaubranche nach wie vor ein zentrales Thema. Dies zeigt der Erfolg des gleichnamigen Kolloquiums an der TU Clausthal, das seit 40 Jahren im zweijährigen Rhythmus veranstaltet wird. Auch zur 20. Auflage am 18. und 19. Januar erwartet das ausrichtende Institut für Bergbau wieder rund 300 Teilnehmende in der Aula.

Ihre Premiere feierte die Tagung 1976. Ins Leben gerufen wurde sie seinerzeit von den Professoren Hans Joachim Lürig und Heinz-Walter Wild. Insbesondere Wild, von 1974 bis 1995 Lehrbeauftragter für Sprengtechnik an der TU Clausthal, begleitete das Kolloquium lange aktiv. Noch im Alter von 86 Jahren hielt er vor zwei Jahren auf der 19. Veranstaltung einen Fachvortrag zur Entwicklung des Tunnelbaus. Zählte das Kolloquium beim ersten Mal 170 Teilnehmer, erreichte es 1988 und 1990 mit 380 Gästen seinen Höhepunkt und pendelte sich in den Folgejahren bei gut 300 Besuchern ein. Die Konferenz zählte damit stets zu den größten wissenschaftlichen Veranstaltungen der Oberharzer Universität.

„Ziel war und ist es, ein fachübergreifendes Dialogforum zum Erfahrungsaustausch und Technologietransfer zu schaffen“, sagt Professor Oliver Langefeld vom Institut für Bergbau. Zusammen mit seinem Institutskollegen Professor Hossein Tudeshki ist er Veranstalter des Jubiläumskolloquiums. „Die Tagung wird im Großen und Ganzen wie in den Jahren zuvor ablaufen. Neu im Programm ist eine Postersession“, erläutert Angela Binder, M. Sc. Bei ihr und Diplom-Ingenieur Thomas Hardebusch laufen die Fäden der Organisation zusammen. Im Posterwettbewerb, der in Kooperation mit dem studentischen Verein Minex ausgerichtet wird, stellen Clausthaler Studierende eigene Forschungsarbeiten vor.

Im Zentrum des Kolloquiums stehen 18 Fachvorträge aus dem übertägigen und untertägigen Berg- und Tunnelbau. Die Referenten kommen aus allen deutschsprachigen Montanuniversitäten (Aachen, Clausthal, Freiberg und Leoben) sowie aus der Industrie. Neben innovativen Ansätzen in der Maschinentechnik werden beispielsweise Neuerungen zu Wirtschaftlichkeit und Arbeitsschutz vorgestellt. Abgerundet wird die Konferenz durch eine Fachausstellung mit 14 Ausstellern und einem traditionellen bergmännischen Abend.

Der Tagungsort für das Thema Bohr- und Sprengtechnik könnte mit der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld kaum besser gewählt sein. Erste Sprengarbeiten im Oberharzer Bergbau gehen zurück ins Jahr 1632. Die schnelle Ausbreitung der neuen Gewinnungs- und Vortriebstechnik in den Bergwerken um die damals selbstständigen Städte Clausthal und Zellerfeld kann als einer der epochalsten Meilensteine in der Entwicklung der Bergbautechnik angesehen werden. Weitere waren die Erfindung des Drahtseils 1834 in Clausthal und des Dynamits 1866.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Computergesteuerte Bohrwagen arbeiten mit großer Präzision. Sieben Meter tief werden Bohrlöcher in das Gestein getrieben, die anschließend mit Sprengstoff gefüllt werden. Foto: K+S