Jubiläum: 10. Konstruktionswettbewerb am Institut für Maschinenwesen durchgeführt

Clausthal-Zellerfeld. Bevor ein Getriebe beispielsweise im Auto verbaut wird, kommt es buchstäblich auf den Prüfstand. Dabei muss die Versorgung mit Öl, Kühlmittel und Energie durch geeignete Kupplungen gegeben sein. Wie kann dieser Ankopplungsprozess möglichst schnell und vollautomatisch erfolgen? So lautete die Aufgabe im Konstruktionswettbewerb, den das Institut für Maschinenwesen (IMW) gemeinsam mit Thyssenkrupp System Engineering ausrichtete.

Zum inzwischen zehnten Mal knüpfte das Institut der TU Clausthal den Leistungsnachweis in der Vorlesung „Entwicklungsmethodik“ an einen Wettbewerb. Ziel dieser anspruchsvollen Lehrveranstaltung ist es, eine Brücke von der Theorie zur Anwendung zu schlagen. Anstatt in einer Klausur stellen die Studierenden ihr Können in einem Wettbewerb unter Beweis. Dabei gilt es - jeweils in Kooperation mit einem Unternehmen - technische Geräte aus der Praxis im Detail zu optimieren. So haben die Clausthaler Studierenden seit 2007 beispielsweise Verbesserungsvorschläge erarbeitet für Oberschenkelprothesen, Waschmaschinen, Mikrofone, Mähdrescher, Gabelstapler und Messgeräte.

Im aktuellen Wintersemester lag der Fokus auf dem Thema Prüfstand. Denn der diesjährige Industriepartner, die Thyssenkrupp-Tochter System Engineering, beschäftigt sich im Allgemeinen mit der Automobilproduktion und im Speziellen mit Prüfszenarien für Verbrennungsmotoren und Getriebe. Der Kontakt zu dem Unternehmen aus Langenhagen bei Hannover war über zwei ehemalige Mitarbeiter des IMW zustande gekommen. Beide, Dr. Tim Schwarzer und Diplom-Ingenieur Daniel Thoden, begleiteten nun das Lehrprojekt mit der Universität.

Mitte Januar hatte im Rahmen der Kooperationsveranstaltung eine Werksbesichtigung stattgefunden. Die Eindrücke dieses Termins ließen die rund 40 Studierenden, die in neun Gruppen zusammenarbeiteten, ebenso in ihre Projektarbeit einfließen wie den Inhalt der Vorlesung. Unterstützt wurden die Teams bei ihrer kreativen Lösungsfindung jeweils von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Instituts. „Der Aufwand für diese Lehrveranstaltung war nicht zu verachten. Auch einige Schwierigkeiten waren zu überwinden, aber am Ende hat es sich gelohnt“, meinte Lars Grobelny. Mit seinen Kommilitonen Sören Krahl, Carsten Holze und Fabien Diffé Kamga gewann er den ersten Preis. Das Quartett richtete in ihrem Konzept das bestehende System anhand einer sogenannten Indexkupplung auf neue Aufgaben aus. Als Belohnung winkt ein Praktikum beim Industriepartner.

„Wir haben durch diese Zusammenarbeit sehr interessante, innovative Lösungen, auch Teillösungen, kennen gelernt“, lobte Dr. Schwarzer. Der Firmenvertreter stellte in Aussicht, dass einige der vorgestellten Ideen in Form von Abschlussarbeiten im Unternehmen intensivier betrachtet werden könnten. „Mit diesem Wettbewerb haben sich die Studierenden einem projektorientierten Arbeiten genährt, wie es in der Industrie üblich ist“, unterstrich Professor Armin Lohrengel vom Institut für Maschinenwesen. Dabei hätten die Teilnehmenden nicht nur Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz gezeigt, sondern auch ihre Präsentationsfähigkeit sowie das Arbeiten unter Zeitdruck geschult.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

So sehen Sieger aus (von links): Sören Krahl, Lars Grobelny, Carsten Holze und Fabien Diffé Kamga. Foto: Ernst