Jahresversammlung 2017 inspiriert zu guter Lehre

Clausthal-Zellerfeld. Lehre und Forschung sind nicht isoliert voneinander; bestenfalls greifen sie wie zwei Zahnräder ineinander und treiben sich gegenseitig an. Diese Botschaft ging von der diesjährigen Jahresversammlung der TU Clausthal aus, die als „Tag der Lehre und Forschung“ mit 100 Teilnehmenden in der Aula stattfand.

„Der Grundstein für Exzellenz in der Forschung wird in der Lehre gelegt. Und hochwertige Lehre braucht immer den Blick zur Forschung“, sagte TU-Präsident Professor Thomas Hanschke zur Eröffnung. Um die Idee des forschungsnahen Studierens voranzutreiben, wurden zunächst die vier Forschungsschwerpunkte der Universität vorgestellt. Für den Bereich „Rohstoffsicherung und Ressourceneffizienz“ verwies Professor Daniel Goldmann beispielsweise darauf, dass im Oberharz der forschungsstärkste Recycling-Standort Europas angesiedelt sei. Es folgten Kurzpräsentationen zu „Nachhaltige Energiesysteme“, „Neuartige Materialien und Prozesse“ sowie „Offene Cyberphysische Systeme und Simulation“.

Wie können Einrichtungen der Forschungsschwerpunkte forschungsnahes Studieren unterstützten? Im Dialog entwickelten Lehrende, Forschende und Lernende Ideen. So wünschten sich Studierende, um frühzeitig informiert zu werden, etwa Exkursionen in die Zentren und Institutsbesichtigungen. Lehrinhalte sollten möglichst schon im Bachelorstudium mit einem Anwendungsbezug vermittelt werden. Und Tobias Bick, studentische Hilfskraft am Clausthaler Zentrum für Materialtechnik, betonte: „Lehre, Forschung und Kreativität bilden im Studium im Idealfall eine Einheit.“

Ehrung für Professor Schwindt

Der Qualität im Studium hat sich auch Professor Christoph Schwindt gewidmet. Unter der Federführung des Wirtschaftswissenschaftlers ist an der TU ein „Qualitätsmanagement-Handbuch für Studium und Lehre“ entstanden. „Professor Schwindt hat sich dieser Mammutaufgabe nicht nur gestellt, sondern alle Anforderungen mit Akribie und Qualität übererfüllt“, betonte TU-Vizepräsident Professor Wolfgang Pfau in seiner Laudatio. Zusammen mit Präsident Hanschke zeichnete er den Autor im Rahmen der Jahresversammlung mit einer Urkunde aus.

Über Präsente und Urkunden durften sich auch zwei weitere Lehrende der TU Clausthal freuen. Diplom-Ingenieurin Eugenia Barthelmie (Institut für Technische Mechanik) erhielt den mit 6000 Euro dotierten Lehrpreis 2017. Ausgezeichnet wurde sie für das Konzept „Aufbrechen von Fehlvorstellungen in der Strömungsmechanik durch ein innovatives Lehr-Lernkonzept“. Auf Platz zwei, verbunden mit 4000 Euro, setzte die Jury Dr. Sebastian Dahle (Institut für Energieforschung und Physikalische Technologien). Er überzeugte mit dem Konzept „Studierenden-orientierte Aufbereitung des Physikalischen Praktikums A“.

Auch Partner-Universitäten präsentieren sich

Mit einem Impulsvortrag über „Zukunftsfähige Studiengänge in den Technikwissenschaften“ stimmte Professor Michael Jischa die Gäste schließlich auf einen Rundgang über den Good-Practice-Marktplatz im Plenum der Aula ein. Dutzende Plakate informierten etwa über die Studierendenwerkstatt „TUCreate“, die Plattform „Lernlink“ oder die Unter-Tage-Vorlesung „InVent“. Mit der Universität Göttingen, der TU Ilmenau und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften präsentierten zudem drei Kooperationspartner der TU Clausthal innovative Lehrprojekte.

„Mit dieser fünften Clausthaler Jahresversammlung, die erstmals im Zeichen der Lehre stand, haben wir die Gäste für innovatives forschungsnahes Lehren und Lernen sensibilisiert“, resümierte Kathrin Seifert. Die Leiterin des Zentrums für Hochschuldidaktik, das die Veranstaltung organisierte, hatte zusammen mit ihrem Kollegen Florian Kainer durch den Tag geführt.

Video-Server: Jahresversammlung der TU Clausthal 2017

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Blick über den Good-Practice-Marktplatz, auf dem Beispiele für gute Lehre auf Plakaten vorgestellt wurden. Foto: ZHD