Die Fakultät für Mathematik/Informatik und Maschinenbau war in diesem Sommer Organisator der Jahresversammlung, die seit 2013 zum dritten Mal ausgerichtet wurde. Nachdem Altrektor Professor Georg Müller vor mehr als 120 Gästen in der Aula Academica über die „Entwicklungsstränge, die zur TU Clausthal führten“ referiert hatte (eigener Text folgt), beleuchtete Professor Thomas Hanschke die „Zukunft der TU Clausthal“.
Die Oberharzer Hochschule sei seitens des Wissenschaftsministeriums in Hannover aufgefordert worden, bis Ende September einen Masterplan vorzulegen. Gefragt werde, so Hanschke, nach den strategischen Entwicklungszielen der TU Clausthal in Hinblick auf wissenschaftliche Exzellenz sowie wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz. Der Universitätspräsident betonte, dass die drei Forschungszentren der TU zu den Bereichen Material, Energie und Simulation gesetzt seien. Er unterstrich die Rolle der Hochschule als Technologietreiber für die Region und verwies auf die Alleinstellungsmerkmale in Bezug auf Recycling, Erdöl- und Erdgastechnik, Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik. Auch in Zukunft wolle sich die Universität in der Forschung funktional, also an Themen orientiert aufstellen und mit Partnern, wie etwa mit der Universität Göttingen, kooperieren. „Viele Clausthaler Alumni in führenden Positionen in Wirtschaft und Wissenschaft unterstreichen die Stärke der Universität“, ergänzte Professor Kutzler.
Im Anschluss standen Sachthemen im Vordergrund. Professor Mojib Latif referierte über „Von der Klimamodellierung zur Erdsystemmodellierung“. Der medienbekannte Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel betonte: Der Großteil des Temperaturanstiegs geht auf den Menschen zurück, vor allem durch den Ausstoß von Kohlendioxid, das hauptsächlich bei der Verbrennung der fossilen Brennstoffe entsteht. Latif warnte vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels, die auch vor den Meeren nicht Halt machten. Er glaubt: „Ein Viertel des CO2, das wir ausstoßen, landet im Weltmeer und führt zur Versauerung. Wir haben ein Klima- und Ozeanproblem.“
Nach einem Mittagsimbiss - die Pause bot zudem Gelegenheit, eine Poster-Ausstellung und Exponate zur Historie der Hochschule zu betrachten - folgte die zweite Hälfte des Events. Nicht die Schwierigkeiten, sondern die Vorteile eines Werkstoffs stellte Ulrich Grethe im Beitrag „Stahl: Der Werkstoff für heute und morgen“ heraus. Grethe, Mitglied der Konzernleitung der Salzgitter AG und Absolvent der TU Clausthal, sagte: „Werkstoffe sind Quell zahlreicher Innovationen. Etwa 70 Prozent aller neuen Produkte basieren auf neuen Werkstoffen.“ Stahl habe ein gutes Kosten-Leistungs-Verhältnis und sei zu 100 Prozent recycelbar.
Zu „Simulation in den Ingenieurwissenschaften - Trends und Herausforderungen“ äußerte sich Professor Gunther Brenner. Der Forscher aus dem Clausthaler Institut für Technische Mechanik ist Vorstandsmitglied im Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen. Professor Jörg Müller (TU-Institut für Informatik) rundete den Reigen der Vorträge mit „Agent-based modeling and simulation of socio-technical systems“ ab. „Die Idee der Jahresversammlung ist es zu zeigen, was wir machen, und die Kollegen miteinander ins Gespräch zu bringen“, resümierte Professor Jürgen Dix, der Dekan der ausrichtenden Fakultät. „Ich glaube, das ist uns gelungen.“
Video-Server: Jahresversammlung der TU Clausthal 2015
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