„Der Zuspruch ist toll, so viele Teilnehmer hatten wir noch nie“, freut sich Axel Franke. Der Lehrbeauftragte der Universität und ehemalige Chemie-Lehrer hat den Workshop zusammen mit der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften sowie der RKS organisiert. Die Schülerinnen und Schüler, fast alle 16 oder 17 Jahre alt, kommen aus Frankreich, den Niederlanden, der Slowakei, Polen, Russland, China und Deutschland.
Von Partnergymnasien der Robert-Koch-Schule oder über Kontakte von Lehrern und TU-Dozenten haben die Jugendlichen aus aller Welt den Weg nach Clausthal-Zellerfeld gefunden. Im Oberharz erwartet sie ein vielfältiges Workshop-, Kultur- und Naturprogramm. Nahezu alle Clausthaler Institute, die den Begriff Chemie im Namen führen, bringen sich ein mit Praktika, Experimenten oder Vorträgen. Daneben wird beispielsweise das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft erkundet, das studentische Rennwagen-Team der TU besucht, die Firma Electrocycling besichtigt und Sport getrieben. Insbesondere um Völkerverständigung geht es, „wenn die Teilnehmer bei einer Abendveranstaltung, dem sogenannten Potluck, ihre Heimatländer mit einem zubereiteten Drei-Gänge-Menü vorstellen“, berichtet Franke.
In der Internationalität der Gruppe spiegelt sich der weltoffene Ansatz der TU Clausthal wider. Rund ein Drittel der Studierenden kommt aus dem Ausland. Damit ist die südniedersächsische Universität eine der internationalsten Hochschulen Deutschlands. Auch Maria Prianichnikova genießt diese Atmosphäre. Sie stammt aus Moskau, besucht aber seit vier Jahren das Internat in Salem am Bodensee. „Ich will mir bei diesem Workshop ein Bild darüber machen, ob ich später Chemie studieren möchte“, sagt sie.
Fast alle Teilnehmenden haben Chemie in der Schule als Leistungskurs oder planen, es künftig als Leistungsfach zu wählen. Die Woche in Clausthal stehe unter dem Motto „Chemie des Alltags“, informiert Franke. Nebenbei knüpften die Schülerinnen und Schüler internationale Kontakte. Das motiviert.
So haben sich Jasper Sievers und Dominik Meier von der RKS bereits mit den Niederländern und Slowaken angefreundet. Insgesamt ist ein Trio von der Robert-Koch-Schule bei dem einwöchigen Workshop dabei. „Wir sind als Einheimische auch dann gefragt, wenn es darum geht, von einer Einrichtung schnell zur nächsten zu kommen“, berichtet der ortskundige Dominik. Außerdem ist der Elftklässler am Freitag bei der Chemie-Show im Einsatz, bei der es ordentlich zischt und knallt. Allen ist das große Interesse an Chemie anzumerken. Gut möglich, hofft Organisator Franke, dass sich einige Teilnehmer später als Studierende an der TU Clausthal im Bereich Natur- und Materialwissenschaften einschreiben. Einige Schüler aus früheren Workshops haben dies bereits getan.
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